Digitale Bildung für alle

5 Gründe, warum digitale Bildung so wichtig ist und was die Bibliothek damit zu tun hat.

Vom 24. bis 29. Oktober findet in der Münchner Stadtbibliothek die Enter!-Woche statt. Im Zentrum steht die digitale Bildung, die aus verschiedensten Gründen nicht nur in unserem Alltag eine zentrale Rolle einnimmt, sondern auch für uns in der Bibliothek. Warum? Das erfahrt ihr hier.

1. Wie wir kommunizieren

Unsere Kommunikation hat mit dem Internet eine Revolution erlebt: Zunächst ersetzte die E-Mail die konventionellen Briefe und Postkarten, zahlreich sprießende Foren erlaubten plötzlich den schnellen Wissensaustausch. Kurz darauf kamen die ersten Gruppenchats und Plattformen der sozialen Medien dazu und gleichzeitig wuchs die Zahl der Möglichkeiten selbst zu bloggen oder eigene Webseiten zu erstellen. Vernetzung und Kontaktpflege haben mittlerweile ganz neue Dimensionen erreicht.

Was hat das mit der Bibliothek zu tun?

Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, den Menschen Zugang zu Wissen zu ermöglichen. All die oben genannten neuen Zugangsmöglichkeiten erlauben es uns, Wissen viel breiter zu teilen und die Vielzahl von Expert*innen sichtbar zu machen. Wissen wird demokratischer. Das möchten wir durch zahlreiche Angebote unterstützen: wir helfen Menschen beispielsweise ein eigenes E-Mail Konto einzurichten, wir erklären was Facebook ist, welche Browser es gibt oder wie Fotos in einer Cloud gespeichert werden. Dazu gehört auch, das Verständnis der verschiedenen Kommunikationskanäle zu fördern: wo ist Datenschutz relevant? Welche Einstellungen sind sinnvoll? Wie bewege ich mich sicher im Netz? Welche Gefahren gibt es? Aber vor allem auch: wo macht die Kommunikation, der Austausch, das Teilen von Wissen in der digitalen Welt richtig Spaß?

eine Person sitzt mit einem Tablet vor einem Laptop

2. Wie wir uns austauschen

Ein Beispiel dafür, wie sich digitale Instrumente für den Austausch demokratisieren hat sich während der Corona-Pandemie gezeigt: waren Videokonferenzen und Programme hierfür höchstens in großen Unternehmen verbreitet, wissen heute Schüler*innen, Großeltern, Lehrkräfte oder auch Ärzt*innen Zoom (und ähnliche Dienste) für ihre Zwecke zu nutzen.

Was hat das mit der Bibliothek zu tun?

Auch wir haben während der Lockdowns erkannt, wie gut sich diese digitalen Wege eignen, um selbst in Zeiten häuslicher Isolierung weiterhin mit unserem Publikum in Kontakt zu bleiben oder diesen Kontakt zu verbessern. Dazu brauchte es natürlich die nötige Unterstützung: unter anderem ausführliche Einführungen in die Nutzung verschiedener Tools.
Digitaler Austausch findet auf vielen Plattformen statt und es ist uns ein großes Anliegen diese Vielfalt auch in unseren Angeboten abzudecken.

Tasse neben einem Laptop, auf dem ein Videocall läuft

3. Wie wir an digitalen Lebenswelten teilhaben

Digitale Lebenswelten sind vielfältig und abwechslungsreich. Sie bilden alle Interessen ab, die es auch in der analogen Welt gibt. Durch digitale Möglichkeiten vergrößert sich unsere Welt durch die Aufhebung lokaler oder auch physischer Schranken. Durch Apps, Blogs, eBooks oder digitale Spiele haben wir plötzlich Zugriff auf unzählige Dienste, Wissens-, Unterhaltungs- und Lernangebote, auf Kunst und Kultur.

Was hat das mit der Bibliothek zu tun?

Wir fördern mit unseren Angeboten die gesellschaftliche Teilhabe und das bezieht sich auch auf digitale Lebenswelten. Denken wir nur an die Leseförderung: Kinder wachsen heute mit digitalen Medien auf. Wir machen Angebote, um sie auch mit Tablets und Apps in ihren Lesefertigkeiten zu unterstützen. Die TigerBooks sind da nur ein Beispiel unter vielen. Die Ausleihe von eBooks oder auch elektronischen Hörbüchern ist ein wesentlicher Bestandteil, mit dem wir das Lesen bzw. Hören von Texten auf unterschiedlichsten Wegen ermöglichen.

Gleichzeitig ist es uns ein Anliegen, die Möglichkeiten kultureller Teilhabe transparent zu machen. So finden bei uns Veranstaltungen zum Thema Schreiben statt: Schreibwerkstätten, Workshops zum Thema Self-Publishing oder zur digitalen Umsetzung interaktiver Texte mit Twine. Schreiben und auch die Veröffentlichung der eigenen Texte kann viele Gesichter haben und eines ist sicher: die eigene(n) Geschichte(n) sind wichtig und erzählenswert.

Person sitzt vor Laptop und schreibt

4. Wie wir uns informieren

Wir kennen es alle: das Bild der Informationsflut, das seit der breiten Nutzung des Internets wiederholt bemüht wird. Tatsächlich hat sich die Zahl der Informationsquellen mit den digitalen Medien seit Ende des letzten Jahrhunderts vervielfacht.

Was hat das mit der Bibliothek zu tun?

Richtig viel, denn unsere Aufgabe ist es, den Zugang zu Informationen und Wissen zu gewährleisten. Dazu gehören auch die digitalen Informationsquellen. Wir ermöglichen den Zugang zu Datenbanken und Informationsdiensten, die viele Quellen durchsuchen und alle Ergebnisse daraus zur Verfügung stellen. Dadurch garantieren wir, dass Informationen überprüfbar und belastbar sind. Die Kompetenz, diese Quellen zu kennen und richtig zu nutzen, eignen wir uns kontinuierlich an und wir geben sie an unsere Nutzer*innen durch viele Angebote weiter.

Darüber hinaus gibt es unzählige Quellen, die nicht durch uns oder andere Stellen verifiziert werden. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den kritischen Blick auf die digitalen Informationsquellen zu schärfen: Desinformation und Falschinformation verbreiten sich leicht und schnell über digitale Kanäle, z.B. Social Media oder auch Messenger-Dienste. Diese Mechanismen zu kennen und teilweise auch auszuhebeln stärkt uns nicht nur selbst, da wir Entscheidungen auf Basis überprüfbarer Fakten treffen können, sondern auch unsere Demokratie.

Die Wörter Fake News aus Holz Scrabble Steinen

5. Wie wir Medien kreativ nutzen

Wir konsumieren Medien schon längst nicht mehr nur passiv. Viele Menschen sind durch ihre Aktivitäten in den Sozialen Medien, durch Podcasts, Blogs oder Videos zu Produzent*innen von eigenen Medieninhalten geworden. All diese Medieninhalte tragen wiederum zu unserem Informationsverhalten und zu unserem Kulturverständnis bei. Wir brauchen deshalb als Gesellschaft eine ausgeprägte Medienkompetenz, um digitale Teilhabe zu gewährleisten.

Was hat das mit der Bibliothek zu tun?

Die Förderung von Informations- und Medienkompetenz gehört zu unseren Kernaufgaben. Wir möchten dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen ein vertieftes Verständnis der digitalen Medienwelt sowie digitaler Diskurse und Dynamiken haben. Und wie könnten wir dieses Verständnis besser stärken, als durch das praktische Erproben, Ausprobieren, Anwenden digitaler Medien? In Workshops für alle Altersklassen testen wir Formen der Programmierung von Robotern, schreiben wir Codes für Spiele, erstellen kleine Trickfilme oder nehmen Tondokumente auf. Wir zocken an Konsolen oder entdecken virtuelle Realitäten. Wir fragen uns: wozu kann ich die neu gewonnen Eindrücke oder Fähigkeiten nutzen? Welchen Beitrag kann ich durch digitale Medien leisten? Wie kann ich durch sie meine Meinung oder Position kreativ ausdrücken?

Gaming PCs mit bunt beleuchteten Tastaturen

Tastatur

Mehr Informationen zu unserer Enter!-Reihe gibt es auf unserer Webseite.

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