Lesungen, Konzerte, Ausstellungen und vieles mehr: Unser Veranstaltungsprogramm ist umfangreich und vielfältig, gleichsam täglich könnt ihr neue Menschen und Ideen entdecken. Damit ihr unsere Gäste ein bisschen besser kennenlernen könnt, stellen wir sie hier im Blog mit unserem Fragebogen vor. Heute: der Schriftsteller Thomas Lang, der am 13. Februar seinen neuen Roman in der Stadtbibliothek Neuhausen vorstellt.
1. Stellen Sie sich bitte kurz vor.
Meine Name ist Thomas Lang und ich bin Schriftsteller. Im Herbst 2019 ist mein siebtes Buch erschienen, es heißt Freinacht. Seit 1997 lebe ich mit meiner Familie in München. Neben dem Schreiben bin ich journalistisch tätig, unterrichte auch Schreiben und bin häufiger für ein paar Wochen oder Monate im Ausland, etwa in Kanada, den USA, Italien oder der Schweiz. Ich gehe gern wandern und ich mag fast alles, was mit Kunst, Film, Musik und Literatur zu tun hat. Schreiben ist eigentlich eine einsame Tätigkeit, manchmal experimentiere ich deshalb mit kooperativen Arbeitsweisen. Dazu setze ich zum Beispiel das Internet ein.
2. Können Sie uns ein Buch empfehlen?
Ich empfehle „Saisonarbeit“ von Heike Geißler. Es geht darin um die Arbeitswelt bei Amazon. Die Erzählerin jobbt während des Weihnachtsgeschäfts in einem der großen Lager des Online-Händlers. Sie beobachtet und reflektiert sehr fein, was um sie herum geschieht und welche Rolle sie dabei spielt. Der Text ist formal ungewöhnlich, sehr ansprechend zu lesen und gehaltvoll.
3. Was verbinden Sie mit Bibliotheken?
In unserem Haushalt gab es wenige Bücher, deshalb bedeutete die Schulbücherei eine erste Erweiterung meines Lesehorizonts. Bis heute liebe ich die Präsenz von gedruckten Büchern, die unaufdringliche Art, mit der sie einen umgeben. Ich laufe zwischen den Regalen herum und denke: wow – das klingt ja auch interessant, und dieses Buch sieht so ansprechend aus, ich will es aufschlagen … Da ich für meine Arbeit viel lese, freue ich mich, dass das Münchner Angebot an Bibliotheken kaum Wünsche offen lässt. Bücher, die mir wichtig sind, besitze ich aber auch gern.
4. Und wie geht es mit der Welt weiter?
Ich wünsche mir in den letzten Jahren häufiger, dass wir uns nicht so viel von Ängsten leiten ließen. Es gibt sicher große Herausforderungen, etwa unsere krass verbrauchsorientierte Lebensweise zu verändern, auf Frieden statt auf Krieg hinzuwirken und nicht die Vielen zu vergessen, die jeden Tag ums Überleben kämpfen müssen. Ich sehe da aber Fortschritte und große Chancen für uns. Die sollten wir wahrnehmen und stärken, damit die Erde für die Menschheit ein guter Ort bleibt. Ich habe drei Kinder und ich bin optimistisch, dass sie gemeinsam mit vielen anderen die Welt retten werden.