#faq, Folge 16

Was macht der Eisbär im Untergeschoss?

Bücherwürmer und Leseratten sind Lebewesen, die gemeinhin mit Bibliotheken in Verbindung gebracht werden. Der Eisbär gehört bis dato nicht dazu. Trotzdem leben in der Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig in manchen Zeiten bis zu 1.920 Exemplare dieser Art.

Üblicherweise sind Eisbären sehr wanderaktive Einzelgänger – im unterirdischen vierstöckigen Magazin rotten sie sich in Herden zusammen, erstaunlich tolerant, ohne ausgeprägtes Territorialverhalten. Der gemeine Magazin-Eisbär kann mehrere Wochen ohne Nahrung auskommen. Entgegen seiner frei lebenden Artgenossen, die auf fleischlastige Ernährung angewiesen sind und regelmäßig ihren Jagd- und Spieltrieb ausleben müssen.

eisbaer_1Natürliche Bedrohungen der Eisbären, wie Trophäensammler, globale Erwärmung und die Einschränkung des Lebensraumes in den arktischen Regionen, muss er hier nicht fürchten. Die Magazin-Eisbären leben friedlich und genügsam, aufgeschichtet auf Paletten, bis sie ihrer endgültigen Bestimmung zugeführt werden: der Auslieferung in die Bibliothek Am Gasteig und die Stadtbibliotheken. Dort beenden sie ihr Leben auf der Packung des Kopierpapiers.

Pro Jahr werden in der Bibliothek Am Gasteig und den 21 Zweigstellen ungefähr 400 Kilogramm Papier verbraucht. Das sind 1.600 Pakete mit insgesamt 800.000 Blatt.

Dabei wird das Papier nicht nur in Druckern und Kopiergeräten für die Kundinnen und Kunden verwendet, sondern auch für interne Schreiben, Informationsmaterial und Plakate, Veranstaltungsprogramme und Briefe. Natürlich wird auch hier, wie überall in der Stadtverwaltung, Umweltschutzpapier verwendet. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen sehr bewusst und kreativ mit den Ressourcen um. In der Buch- und Medientechnik werden etwa aus Papierresten, die durch Beschnitt entstehen, und unseren Postkarten kleine Notizblöcke gebunden, die für Veranstaltungen und zu Werbezwecken zur Verfügung stehen.tierblock

Und spätestens dort findet sich wieder allerhand Getier. Keine Eisbären. Aber Krokodile!

Beantwortet von Brigitte Bielinski, Stadtbibliothek Am Gasteig

 

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