Neues aus Neuaubing: Was soll ich lesen?

„Lesezeichen“ in der Stadtbibliothek Neuaubing

Als die Stadtbibliothek Neuaubing wegen Neubau geschlossen wurde und das Team vor der Aufgabe stand, ein Konzept für „Bibliotheksarbeit ohne Bibliothek“ in der Übergangszeit zu entwickeln, war schnell klar, dass die Arbeit mit Kindern im Mittelpunkt stehen würde. Wir sind mit unseren Angeboten in KiTas und Schulen unterwegs und erreichen viele Kinder.

Es ist schwieriger, darüber hinaus im Stadtteil sichtbar zu bleiben und auch Erwachsene anzusprechen.

Das tun wir zum Beispiel, indem wir uns an Stadtteilfesten beteiligen. Auch im Seniorenheim lesen wir regelmäßig vor. Und wir machen zwei Mal im Jahr bei der Veranstaltungsreihe „Lesezeichen“ mit. Dieses Format wird, organisiert von einem zentralen Team, in vielen Stadtbibliotheken angeboten.

Da wir selbst über keinen geeigneten Raum verfügen, sind wir natürlich auf Kooperationspartner angewiesen. Das BildungsLokal Neuaubing-Westkreuz in der Limesstraße ist zum Glück zur Zusammenarbeit bereit und stellt uns nicht nur einen Raum, sondern auch Kaffeemaschine, Tassen und sonstige Infrastruktur zur Verfügung. Dafür danken wir an dieser Stelle ganz herzlich!

Katja aus dem „Lesezeichen“-Team – hier bei „Lesezeichen“ in der Stadtbibliothek Am Gasteig

Kolleginnen und Kollegen aus dem Lesezeichen-Team der Münchner Stadtbibliothek kommen angereist, um zusammen mit den Neuaubinger Kolleginnen ihre Favoriten aus der aktuellen Buchproduktion vorzustellen. Die Auswahl ist immer sehr gemischt, da völlig subjektiv: Vom Fantasy-Comic über leichtere und schwerere, aber allesamt fesselnde Romane und Krimis bis hin zu aktuellen Sachbüchern. Einmal ist auch ein Kinderbuch dabei – als Geschenktipp für Weihnachten.

Die Zuhörerinnen und Zuhörer sind interessiert dabei, machen sich eifrig Notizen und kommen über die verschiedenen Bücher auch ins Gespräch. Wir hoffen, dass viele von ihnen Anregungen für die eigene Lektüre finden! Tee, Kaffee und Kekse tragen zu einer gemütlichen Atmosphäre bei.

Die Zahl der Gäste ist unterschiedlich. Ab fünf Besucherinnen und Besuchern sind wir zufrieden, denn bei diesem Format ist die Devise: Klasse statt Masse!

Dennoch freuen wir uns, wenn wir ein etwas größeres Publikum erreichen. Daher laden wir den Literaturkreis einer benachbarten Kirchengemeinde gezielt persönlich ein. Einmal war die Resonanz überwältigend: Der Literaturkreis erschien komplett, dazu noch etliche Einzelpersonen. Mit 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmern kam der relativ kleine Raum im BildungsLokal knapp an seine Grenzen. Immer neue Stühle wurden herangeschleppt und irgendwo dazwischen gezwängt. Nagelneue Kaffeetassen in Originalverpackung wurden aus dem Keller geholt und in Windeseile gespült, Kaffee und Tee auf Vorrat gekocht. Die Luft war schon zum Schneiden und es strömten immer noch weitere Gäste herbei. Aber irgendwann hatten alle einen Platz, und es konnte losgehen!

„Lesezeichen“ in der Stadtbibliothek Am Gasteig

Nach einer guten Stunde ist die Veranstaltung normalerweise zu Ende (und der Sauerstoff im Raum aufgebraucht) – und wir sind glücklich und freuen uns auf das nächste Lesezeichen in einem halben Jahr!

Was uns an „Lesezeichen“ besondere Freude macht: Uns in unserer digitalen Welt einmal ganz analog mit dem guten alten Buch zu beschäftigen, völlig ohne technisches Equipment. Wir sind alle den neuen medialen Möglichkeiten gegenüber aufgeschlossen, aber von Zeit zu Zeit macht es uns Spaß, einfach das zu tun, was uns alle irgendwann einmal am bibliothekarischen Beruf fasziniert hat: Bücher lesen und darüber sprechen!

Das nächste Neuaubinger Lesezeichen findet am 28. Mai statt.

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