#Wirziehenum: Der erste Tag der Stadtbibliothek im Motorama

Durch die Sanierung des Gasteig teilt sich die Stadtbibliothek am Gasteig künftig auf mehrere Orte auf. Eine große Veränderung erwartet all unsere Kolleg*innen. In dieser Serie geben wir Einblicke, wo es die einzelnen Akteur*innen hinzieht und was der Umzug für sie bedeutet. Am 26. November öffnete die Stadtbibliothek im Motorama zum ersten Mal ihre Türen. Unsere Kolleginnen Kirsten Ruf und Susanne Hees schildern ihre Eindrücke vom ersten Tag.

Die Eröffnung unserer neuen Stadtbibliothek im Motorama stand zunächst unter keinem guten Stern. Das gesamte Eröffnungsprogramm, auf das sich schon zahlreiche Kund*innen und auch wir als Personal gefreut hatten, musste aufgrund der sich zuspitzenden pandemischen Lage kurzfristig abgesagt werden.

Trotz dieser misslichen Situation war das ganze Personal motiviert, den Bibliotheksbesucher*nnen, die am Freitag den Weg in die Stadtbibliothek im Motorama gefunden haben, einen herzlichen Empfang zu bieten.

Schon morgens ab sieben Uhr waren die ersten Kolleg*innen im Haus und legten letzte Hand an. Hier wurden noch schnell die Bücher zurechtgerückt, dort noch schnell ein Drucker eingerichtet. Denn obwohl wir geglaubt hatten, für den Umzug wesentlich mehr Zeit zu haben als die Kolleg*innen in der Stadtbibliothek im HP8, wurde auch bei uns vieles erst kurz vor knapp fertig.

Gleich geht’s los mit der Stadtbibliothek im Motorama.

Der offizielle Eröffnungsakt konnte glücklicherweise unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen trotzdem durchgeführt werden. Punkt zehn Uhr schnitt die dritte Bürgermeisterin Verena Dietl das rote Band durch und ließ die Gäste hereinströmen. Das erste, was man von vielen Besucher*innen hörte, war: „Oh, ist das schön geworden“. Auch Bemerkungen wie: „Das ist ja viel größer als ich gedacht hatte“ konnten wir vielerorts hören. Und tatsächlich ist die Stadtbibliothek im Motorama mit 3.600 Quadratmetern nun die größte Münchner Stadtbibliothek.

Wir waren die ersten zwei Stunden gleich an der Information im 1. Stock, dem Bereich Lernen / Wissen. Hier befindet sich der größte Teil der Arbeitsplätze. Kaum waren die Türen offen, waren die ersten Plätze auch bereits belegt – schön zu sehen, wie wir direkt angenommen wurden.

Einer der ersten Besucher dort war ein Papa mit etwa zweijährigem Kind. Kaum hatte dieser dem Kind den Schneeanzug und die warmen Schuhe ausgezogen, flitzte der kleine Jonathan glückstrahlend durch den grünen Raum direkt auf das Regal der Interpretationshilfen für die Schüler*innen zu. Nachdem der Papa sich bei mir über die vielen Möglichkeiten des Lernens und Arbeitens hier informiert hatte, konnte Jonathan seine Energie dann im Kinderbereich, im sogenannten roten Raum loswerden.

Was sich bei unseren Besucher*innen noch herumsprechen muss, ist die Trennung der Bibliothek in zwei unterschiedliche Bereiche. Da hilft uns das Farbkonzept sehr. Jeder Raum hat eine andere, auffällige Farbe und so hat es sich schon eingebürgert, den Besucher*innen die Lage der Räume anhand der Farben zu erklären.

Das Farbkonzept in der Stadtbibliothek im Motorama hilft den Nutzer*innen bei der Orientierung.

Vom ursprünglich vorgesehenen Eröffnungsprogramm konnte zumindest unser Roboter Pepper Klein und Groß begeistern. Das Kindchenschema mit den großen Kulleraugen funktioniert nicht nur beim Menschen. Fast instinktiv streichelten die Besucher*innen Pepper über den Kopf, nahmen ihn bei der Hand und freuten sich über seine Reaktionen. Auch an den Spielekonsolen im Haus trafen erfahrene Gamer*innen auf Neueinsteiger*innen. Unsere Kollegin Melanie Ratjen berichtete von einem etwa 80-jährigen Ehepaar, das sich an der Playstation 5 am Spiel „Untitled Goose Game“ versuchte.

Am Eröffnungswochenende hieß der humanoide Roboter Pepper die Besucher*innen herzlich willkommen.

Genau das ist es, was wir uns wünschen: Ort der Begegnung zu sein für ganz unterschiedliche Menschen. Von einer rührenden Begegnung berichtete unsere Kollegin Waltraud Leitmeier: Zwei hochbetagte Damen, die sich nicht kannten, kamen in unserem Showroom ins Gespräch und waren zwei Stunden lang in ein intensives Gespräch vertieft. Schön, dass wir solche Gespräche auch nicht mehr mit den Worten „Wir schließen jetzt“ unterbrechen müssen, denn als Open Library können die Leute noch bleiben, wenn wir uns auf den Heimweg machen. Die Stadtbibliothek im Motorama hat künftig von Montag bis Samstag zwischen 7 und 22 Uhr geöffnet. Und wer sich in den kommenden Tagen über das Konzept der Bibliothek informieren möchte, kann dies auch noch mit einer QR-Code Führung tun. Überall in der Bibliothek hängen Plakate, die dazu einladen, den QR-Code zu scannen und dann mehr über uns zu erfahren.

Mit der QR-Code Führung können Besucher*innen die neue Bibliothek auf eigene Faust erkunden.

Es war ein erlebnisreicher erster Tag, an dem wir vielen glücklichen Gesichtern begegnet sind. Die Menschen im Viertel und von außerhalb haben uns jedenfalls mit offenen Armen empfangen. Auch unser Medienbestand mit berstend vollen Regalen nach der langen Schließzeit freut sich darauf, endlich entliehen zu werden. Bei 600 Bestellwünschen am ersten Tag und den Ausleihen vor Ort werden die Regale sicher bald wieder übersichtlicher.

Und unsere Veranstaltungskonzepte für die Eröffnungsfeier landen nicht etwa im Papierkorb, sondern warten nur darauf im nächsten Jahr, unter hoffentlich besseren Vorzeichen, durchgeführt zu werden. Wir sind dabei und ihr hoffentlich auch!


Die Stadtbibliothek befindet sich ab 8. Oktober im HP8 in Sendling und ab 26. November im Motorama.

Hier gibt es weitere Artikel aus unserer Umzugsreihe #WirZiehenUm.



2 Kommentare zu “#Wirziehenum: Der erste Tag der Stadtbibliothek im Motorama

  1. Krug on 06/12/2021 at 11:06 am sagt:

    toll, die Eindrücke. Vielen Dank für den Bericht!

  2. Danke für den Blog. Der Umzug einer Bibliothek ist auch eine logistische Herausforderung, die mitunter auch kostspielig sein kann. Daher sollte man sich auch hier einen seriösen und günstigen Partner wie beispielsweise ein Umzugsunternehmen zur Seite nehmen

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