Weiter geht’s für unsere FaMI-Azubis

Im letzten Jahr haben wir unsere frischgebackenen FaMI-Azubis (Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste Bibliothek) nach ihren Erwartungen für ihre Zeit bei der Münchner Stadtbibliothek befragt. Jetzt möchten wir natürlich wissen, was sich davon nach 12 Monaten erfüllt hat und was sie sich von ihrem zweiten Lehrjahr erhoffen.

Letztes Jahr wart ihr erst ein paar Wochen bei der Münchner Stadtbibliothek und konntet in vielen Bereichen nur Vermutungen anstellen, etwa welche Tätigkeiten euch am meisten herausfordern würden. Jetzt, da ihr einige Erfahrungen gesammelt habt, interessiert uns, welche eurer Vermutungen zutreffen und wo ihr mit euren Vorhersagen daneben gelegen habt. Also…

1. Was macht euch heute tatsächlich am meisten Spaß?

Lucas: Ich mag immer den ersten Tag im Berufsschulblock, wenn man die anderen Azubis aus dem Jahrgang und die FaMIs aus ganz Bayern wiedersieht. Aber auch die Veranstaltungsarbeit in der Bibliothek macht mir sehr viel Spaß.

Will: Ich bearbeite gerne den Leihverkehr [die Bearbeitung von Medien, die von Kund*innen in eine andere Bibliothek bestellt wurden, Anm. d. Red.] und übernehme gerne den Telefondienst.

Rada: Die Arbeit mit Menschen, vor allem im Rahmen von Veranstaltungen, gefällt mir. Dieses Jahr hatten wir die Chance, einen Zine-Workshop zu gestalten, was sehr viel Spaß gemacht hat, da dieses Thema schon seit Jahren eine Leidenschaft von mir war.

Ellen: Mir machen die Erwerbung sowie die Entsorgung der Medien am meisten Spaß. Ich finde es sehr interessant, zu sehen, nach welchen Kriterien Medien eingekauft oder ausgemistet werden und wie sich das Kaufverhalten durch verschiedene Einflussfaktoren verändert.

Bücherstapel auf einem Rollwagen

Robin: Der Leihverkehr und das Einstellen der Medien in die Regale machen mir immer noch sehr viel Spaß. Aber auch mit der Bestandsarbeit befasse ich mich gerne, denn durch das Heraussuchen und Abschreiben der Medien sieht es im Regal oft sauberer, luftiger und aufgeräumter aus.

Julian: Die tägliche Arbeit im Bücherbus mit viel Kontakt zu den Schüler*innen ist sehr unterhaltsam und abwechslungsreich. Es macht Spaß, den Kindern beim Suchen von Büchern zu helfen, sich erzählen zu lassen, wie toll das letzte Buch war und zu erklären, dass ein Buch zu vergessen jetzt auch kein Weltuntergang ist.


2. Was war bisher die größte Herausforderung? Was fällt euch immer noch schwer?

Julian: Unsere Bibliothekssoftware ist nicht besonders einsteigerfreundlich. Vor allem bei seltenen Vorgängen muss ich immer wieder meine Notizen durchwühlen oder nachfragen, auf welcher Seite unter welchem Menüpunkt welche Felder ausgefüllt sein müssen, um das gewünschte Resultat zu erzielen.

Robin: An der Kasse sein, wenn sehr viel los ist. Da ist es nicht immer einfach, einen kühlen Kopf zu bewahren. Viele Kund*innen sind ungeduldig und dann gereizt, dass sie warten mussten. Oft kommt es dann auch vor, dass man mehrere Sachen gleichzeitig meistern muss.

Will: Für mich ist es besonders herausfordernd, mit Kund*innenkonflikten umzugehen, mich selbst zu behaupten und mich zu trauen, Kritik zu äußern.

Lucas: Die Planung und Umsetzung des Azubiprojekts war definitiv eine Herausforderung, die wir aber gut gemeistert haben, wie ich finde. Am schwersten fällt mir immer noch in der U-Bahn auf dem Weg zwischen den Dienststellen nicht einzuschlafen und die Haltestelle zu verpassen…

Ellen: Die größte Herausforderung bisher war für mich das Azubi-Projekt. Hierbei sollten wir eigenständig eine Veranstaltung planen. Die Organisation und Durchführung beanspruchten sehr viel Zeit, Aufwand und Nerven. Obwohl es auch Spaß gemacht hat und wir sehr viel daraus mitnehmen konnten, war ich sehr erleichtert, als dieses Projekt abgeschlossen war.


3. Damit hättet ihr nicht gerechnet:

Ellen: Es ist egal, wie lange die Ausbildung schon an weilt, es wird nie langweilig und man kann jeden Tag etwas Neues lernen. 

Lucas: Wie unterschiedlich die verschiedenen Dienststellen und Abteilungen doch sind. Das ist wirklich immer wieder spannend und eine immense Bereicherung.

Robin:  Dass man beim Katalogisieren von Medien oft das Medium gar nicht zur Hand hat. Das Erstaunlichste war allerdings, dass mir in den Zentralen Diensten vor allem die Bearbeitung der Rechnungen am meisten Spaß gemacht hat, die ich mir am langweiligsten vorgestellt hatte.
[Die Zentralen Dienste sind zuständig für die Anschaffung und Bearbeitung unserer Medien, sodass sie im Katalog gefunden und in den Bibliotheken ausgeliehen werden können. Anm. d. Red.]

Rada: Wie viel Spaß ich an der Servicetheke haben werde. Es freut mich immer, wenn ich einem Kunden helfen kann. Besonders, wenn es mit kniffligen Rechercheaufgaben verbunden ist.

Julian: Wie viel Zeit der Ausbildung außerhalb der eigenen Bibliothek verbracht wird. Berufsschule, Praktika, Zentrale Dienste und Hospitieren in einer anderen Bibliothek nimmt so viel Zeit in Anspruch, dass teilweise Monate vergehen, bevor man seine Kolleg*innen wieder sieht.

Will: Wie nett alle Kolleg*innen sind und wie dankbar Kund*innen sein können.


4. Eine Lektion, die ihr gelernt habt/ einen Tipp, den ihr weitergeben möchtet an alle neuen Azubis:

Lucas: Die Mühlen der Verwaltung mahlen langsam.

Rada: Sei dir deinen Grenzen bewusst und steh für sie auch von Anfang an ein – sowohl bei Kund*innen als auch bei deinen Kolleg*innen.

Will: Fragt gerne nach, wenn ihr euch nicht sicher seid! Die meisten Kolleg*innen helfen euch gerne.

Ellen, Julian, Robin: Schreibt für alles eine Anleitung! Stellt so viele Fragen, wie möglich und macht euch zu allen Abläufen und einzelnen Arbeitsschritten Notizen, damit ihr euch auch nach längerer Bibliothekspause noch daran erinnern könnt.

Hände, die einen Plan zeichnen

5. In drei Sätzen:

Im zweiten Lehrjahr möchte ich…

… mehr Aufgaben übernehmen. (Julian)
… meine Kenntnisse und Fertigkeiten vertiefen und festigen. (Lucas)
… noch mehr lernen und auch zu mir selbst stehen. (Will)
… die Zwischenprüfung gut meistern. (Rada)
… noch mehr Veranstaltungskonzepte kennenlernen und durchführen, die von der Münchner Stadtbibliothek angeboten werden. (Ellen)
… noch sicherer an der Info werden. (Robin)

Auf diese Aufgabe/dieses Projekt bin ich besonders gespannt…

… die Woche, die ich in den Zentralen Diensten hospitieren werde (Will)
… das zweiwöchige Praktikum in einer kleineren öffentlichen Bibliothek (Ellen)
… die eigenständige Übernahme einer Stadtbibliothek durch die Azubis des zweiten und dritten Lehrjahres (Rada, Lucas, Robin & Julian)

Am ehesten verzichten könnte ich auf diese Aufgabe…

… Statistik per Hand führen (Lucas)
… auf die Prüfungen (Will)
… Berichtsheft schreiben (Rada & Robin)
… Telefondienst (Ellen)
… Unmengen an Bücherbus-Ausweisen vorbereiten. Nach den Sommerferien dürfen die zweiten Klassen der Grundschulen das erste Mal in den Bücherbussen Medien ausleihen. Für alle einen Ausweis vorzubereiten, ist eine sehr monotone Aufgabe. (Julian)


eine Gruppe junger Leute

Los geht’s für unsere FaMI-Azubis!

Hier geht’s zum ersten Teil unserer Azubi-Reihe. Jetzt lesen!

Interesse an einer FaMI-Ausbildung? Mehr Informationen gibt’s auf unserer Webseite.



Kommentar zu “Weiter geht’s für unsere FaMI-Azubis

  1. Was für ein spannender Rückblick auf das erste Lehrjahr und die vielen Erfahrungen, die ihr gesammelt habt!

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