Lesungen, Konzerte, Ausstellungen und vieles mehr: Unser Veranstaltungsprogramm ist umfangreich und vielfältig, gleichsam täglich könnt ihr neue Menschen und Ideen entdecken. Damit ihr unsere Gäste ein bisschen besser kennenlernen könnt, stellen wir sie hier im Blog mit unserem Fragebogen vor. Heute: Jonas Lüscher, der im Rahmen der Reihe „MON liest“ am 5. März über das Erzählen spricht.
1. Stellen Sie sich bitte kurz vor.
Ich bin Schriftsteller, schreibe hauptsächlich Prosa und politische Essays. Geboren bin ich 1976 in der Schweiz, lebe aber seit zwanzig Jahren in München. Nach einer Ausbildung zum Primarlehrer in Bern habe ich in München in der Drehbuchentwicklung gearbeitet, später an der Kaulbachstraße bei den Jesuiten Philosophie studiert. 2013 erschien meine erstes Buch, die Novelle Frühling der Barbaren. Kurz darauf habe ich mich entschlossen, mich ganz dem literarischen Schreiben zu widmen.
2. Können Sie uns ein Buch empfehlen?
Es fällt mir schwer, mich für eines zu entscheiden. George Saunders Lincoln in Bardo habe ich letztes Jahr sehr gerne gelesen. Weil Saunders formal etwas wagt. Weil es überrascht und Witz hat.
3. Was verbinden Sie mit Bibliotheken?
Als ich zehn Jahre alt war, ist meine Familie von einem kleinen Dorf im Aargau in die Stadt Bern gezogen; ausgerechnet zum Beginn der langen Sommerferien. Ich kannte natürlich niemanden und habe mich schrecklich gelangweilt, bis mich meine Mutter in Stadtteilbibliothek geschickt hat. Diese wurde dann gleich zu einem zweiten Zuhause. Ich war praktisch täglich dort. So mit zwölf, dreizehn, habe ich dann Mittwochnachmittags dort gearbeitet und mit einem kleinen Wagen die Bücher zurück ins Regal geräumt. Ich fürchte, die Bibliothekarinnen war nicht so glücklich mit meiner Arbeit. Ich war entsetzlich langsam, weil ich praktisch bei jedem Buch den Klappentext oder auch mal ein paar Seiten gelesen habe.
4. Und wie geht es mit der Welt weiter?
Das weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass wir an vielen Fronten kämpfen müssen, sonst kommt es nicht gut. Gleichgültigkeit können wir uns nicht mehr leisten.