Science Fiction? Ich? Nie im Leben. Wie kam ich also auf dieses Buch?
Es fing damit an, dass ich nach dem Ursprung meines Lieblingssatzes über Bibliotheken forschte, der da lautet
Libraries offend everyone.
Wieder einmal ein unübersetzbarer Satz, denn „offend“ meint hier natürlich nicht beleidigen, sondern eher: empören, aufbringen, aufregen. Den kompletten Wortlaut findet man in der Liste „12 ways libraries are good for the country“:
10. Libraries offend everyone. Children’s librarian Dorothy Broderick contends that every library in the country ought to have a sign on the door reading: “This library has something offensive to everyone. If you are not offended by something we own, please complain.”
Wunderbar.
Und diese Dorothy Broderick, ganz klar ein Fall von Bibliotheksheldin, hat in der 1970er Jahren eine Zeitschrift nur für Jugendbibliothekarinnen und Jugendbibliothekare gegründet: voya, heute das anerkannteste Fachjournal.
Und in dieser Zeitschrift gibt es Bestenlisten.
In die „Perfect Tens“ schaffen es pro Jahr meist nur so 40 Titel, denn sie müssen „5Q for quality (hard to imagine it better written) and 5P for popularity (every young adult who reads was dying to read it yesterday)“ bekommen.
Und aus den Perfect Tens 2015 habe ich „Illuminae“ gefischt. Noch nicht übersetzt. Bisher musste ich in so einem Fall immer überlegen: Will ich mir das jetzt kaufen?!? Wollte ich eher nicht.
Macht nichts, weil wir jetzt das eBook-Portal Overdrive haben, das vor allem englischsprachige Literatur anbietet, und dort ganz viele von den heißen Neuerscheinungen im Original als eBook ausleihen können. Und dann bin ich überraschenderweise echt und ehrlich begeistert gewesen und gerade mitten in der Fortsetzung „Gemina“.
Brad Pitts Filmproduktion hat sich bereits die Rechte gesichert.
Erstaunt uns nicht. Dank Overdrive und der Münchner Stadtbibliothek wissen wir nämlich LÄNGST, wie cool das Buch ist und dass es nach einer Verfilmung geradezu schreit 🙂
Amie Kaufman: Illuminae. Knopf Books for Young Readers, 608 Seiten