Acht Empfehlungen: drei Krimis und fünf Klassiker
Die Fälle des Kommissars Dupin von Jean Bannalec, empfohlen von Birgit
Krimis, die sofort Lust machen, die Bretagne zu besuchen. Land, Mythen und Kulinarik werden toll mit dem Krimi verbunden.
Aus dem Klappentext des aktuellen fünften Falls „Bretonische Flut“: „Nie wieder wollte Kommissar Dupin auf dem Meer ermitteln. Doch in seinem neuen Fall verschlägt es ihn vor die äußerste Westküste der Bretagne. Auf die einzigartige Île de Sein, wo mehr Kaninchen als Menschen leben, der Frisör per Boot kommt und einst mächtige Hexen und sogar der Teufel persönlich hausten.“
(Verlag Kiepenheuer & Witsch, je 300 – 450 Seiten)
Tatjana Kruse: Bei Zugabe Mord! Eine Diva ermittelt im Salzburger Festspielhaus, empfohlen von Petra
Mein Sommerhit: Morden frei nach Mozart! Es sind brutzelheiße Festspiele – statt Belcanto gibt’s diesmal Tenöre im Topf und am Spieß. Operndiva Pauline nebst narkoleptischem Boston Terrier auf der Spur des Libretto-Mörders. Slapstick-Krimi mit herrlich schrägen Figuren – molto grandioso!
Die digitale Zugabe von Tatjana Kruse heißt „Glitzer, Glamour, Wasserleiche“ und ist ab 23. August nur als eBook verfügbar.
(Haymon Verlag, 250 Seiten)
Robert Galbraith: Die Ernte des Bösen, empfohlen von Diana
Der dritte Fall für Cormoran Strike und seine Assistentin Robin: von Anfang bis Ende sehr spannend. Man kennt die beiden Hauptdarsteller nun ziemlich gut, erfährt aber auch hier wieder viel Neues: aus meiner Sicht bis jetzt der beste Teil der Reihe! Gerade im Sommer liest man gerne einen Krimi, diesen hier kann ich absolut empfehlen – ebenso wie die Vorgängerbände („Der Ruf des Kuckucks“ und „Der Seidenspinner“).
(Blanvalet, 670 Seiten)
Patrick Süskind: Die Geschichte von Herrn Sommer, empfohlen von Annette
Vordergründig eine leicht zu lesende Novelle über Kindheitserlebnisse. Aber wer ist der geheimnisvolle, ständig umherwandernde Herr Sommer, der immer wieder auftaucht? Schnell zieht einen das schmale Bändchen in eine ganz besondere Atmosphäre. Die Illustrationen von Jean-Jacques Sempé unterstreichen sie eindrücklich. Wer keine dicken Wälzer mit in den Sommerurlaub nehmen möchte, dem empfehle ich dieses hintergründige Buch.
(Diogenes, 130 Seiten)
John Williams: Stoner, empfohlen von Claudia
Für mich bestimmt unter den Top-Drei meiner Lieblingsromane! Dieses karge, mit soviel Anstand ertragene Leben des Literaturprofessors William Stoner zu Beginn des letzten Jahrhunderts liest sich so traurig und tröstlich zugleich.
(dtv, 350 Seiten)
Thomas Mann: Der Zauberberg, empfohlen von Marco
Meine Empfehlung bekommt ausgerechnet dieses Werk dieses Autors nicht nur, weil die deutsche Sprache, in all ihrer Komplexität, eine Schönheit offenbart, die in dem heutigen Drang nach Beschleunigung und Effizienzoptimierung – sozusagen zur Förderung einer geistigen Turboverdauung – immer mehr verloren geht und die sommerlichen Musestunden mit dem Genuss der Selbigen sicherlich besser verbracht sind als mit dem fünfzehnten Teil des „Sommerknödel-Gulasch-Reiberdatschi-Mörders“, sondern auch weil die Geschichte um Hans Castorp, trotz ihres Alters, das uns wie aus ferner Zeit vorkommen mag, sich doch in ihrer subtilen Ironie auf gesellschaftliche Gepflogenheiten eine gewisse Aktualität bewahrt hat.
(S. Fischer Verlag, 1120 Seiten)
William Golding: Herr der Fliegen (Neuübersetzung), empfohlen von Beate
„William Goldings erster und erfolgreichster Roman beschreibt das Ende der Unschuld und ist eine dunkle Parabel auf die verborgene Barbarei zivilisierter Gesellschaften“, heißt es ganz richtig im Klappentext der Neuausgabe des Romans. William Goldings erster und erfolgreichster Roman ist längst ein Klassiker der Weltliteratur – und nun gibt es „Herr der Fliegen“, erschienen erstmals 1954, endlich in neuer Übersetzung von Peter Torberg!
(S. Fischer, 225 Seiten)
Dino Buzzati: Die Tatarenwüste, empfohlen von Kai
Ein junger Offizier wartet in einer Grenzfestung ein ganzes Soldatenleben lang auf einen Gegner, der niemals kommt. Eine existenzialistische Parabel – Kafka, Mann und Camus lassen grüßen.
(Die Andere Bibliothek, 255 Seiten)