Reading Challenge im Januar: Mit Pauken und Trompeten

Wir starten das Jahr und die Reading Challenge 2022 mit einem Tusch! Diesen Monat lesen wir Bücher über Musik, Geschichten von leisen Tönen und lauten Stimmen, mal harmonisch, mal schräg. Das gesamte Spektrum von Musiktheorie über Musiker*innenbiografien bis zu Romanen mit musikalischen Elementen steht zur Verfügung. Hier ein paar Tonarten, die den Geschmack unserer Kolleginnen getroffen haben:

Buchcover von Beate Maly: Fräulein Mozart und der Klang der Liebe. Frau in rotem Kleid nach der Mode des 18. Jahrhunderts. Im Hintergrund ist die Stadt Salzburg zu sehen.
Ullstein Verlag, 397 Seiten

Beate Maly: Fräulein Mozart und der Klang der Liebe

1766: Die junge Maria Anna, liebevoll Nannerl genannt, kann sich vor Verehrern kaum retten und hat doch nur Musik im Sinn. Gemeinsam mit ihrem Bruder Wolfgang Amadeus spielt sie an den vornehmsten Höfen Europas Klavier, bis sie die Bühne für ihren kleinen Bruder räumen muss. Enttäuscht lenkt sie sich mit Klavierunterricht und zahlreichen Tanzbällen ab. Eines Abends lernt sie den charmanten Franz Armand d’Ippold kennen und fühlt sich dem klugen Mann gleich verbunden. Nur ist Franz mitnichten eine gute Partie, und die Schulden der Familie lassen keine Liebesheirat zu. Doch Nannerl lässt sich nicht beirren und wird weder ihre Musik noch ihre große Liebe aufgeben.
Ein tolles Buch, welches endlich auch einmal die ebenso begnadete Schwester Mozarts in den Vordergrund rückt. Ich habe es an einem Tag regelrecht verschlungen! Perfekt zum Entspannen und Abschalten zwischendurch.

Nadine/ Stadtbibliothek Berg am Laim

Buchcover von Klaus Mann: Symphonie Pathétique. Abstrakt, Noten und Schrift (vermutlich Tschaikowskis HAndschrift) erkennbar.
Rowohlt Verlag, 416 Seiten, auch als eBook sowie in mehreren Sprachen

Klaus Mann: Symphonie Pathétique

Nach der 6. und letzten Sinfonie Peter Iljitsch Tschaikowskis (1840-1893) benannte Klaus Mann seinen Roman, in dem er dem großen russischen Komponisten ein eindrucksvolles literarisches Denkmal setzt. Das Buch erschien in der Erstauflage 1935 im deutschsprachigen Exil-Verlag Querido in Amsterdam.
„… ich habe so merkwürdig viel aus meinem Leben hineinpacken können in das Leben meines rührenden Peter Iljitsch“, schreibt Klaus Mann am 30. Juli 1935 an seine Schwester Monika (der Brief befindet sich im Literaturarchiv der Monacensia, Signatur KM B 469). Klaus Mann und Peter Tschaikowski, zwei verwandte Seelen aus zwei Jahrhunderten, wegen ihrer Homosexualität als Außenseiter stigmatisiert: rastlos, stets zweifelnd, ewig suchend, der Tod ein fortwährendes, großes Thema in ihren Werken, in ihrem Leben.
Folgerichtig stellt Klaus Mann nicht die Biografie Tschaikowskis in den Vordergrund seines Romans, sondern das Seelenleben des Künstlers, das seinem eigenen so sehr gleicht. Trotz seines Erfolgs fühlt sich Peter Iljitsch, von Familie und Freunden liebevoll „Pierre“ genannt, oft einsam, leidet unter Ängsten, zweifelt an seinen Fähigkeiten. Seine Homosexualität versucht er mit einer überstürzt eingegangenen Ehe zu überspielen, die ihn fast in den Suizid treibt. Die große Liebe seiner letzten Jahre ist sein Neffe Wladimir („Bob“). Der junge Bob genießt die Reisen und Gesellschaften an der Seite seines berühmten Onkels, Tschaikowski leidet die Höllenqualen des unglücklich Verliebten. Die Umstände des plötzlichen Todes des Komponisten im Alter von nur 53 Jahren sind bis heute nicht endgültig geklärt; Klaus Mann lässt Peter Iljitsch bewusst aus dem Leben scheiden und damit den Weg nehmen, den er, erst 42-jährig, am 21. Mai 1949 auch für sich selbst wählte.

Sylvi/ Monacensia im Hildebrandhaus

Buchcover von Ellinor Skagegård: Fanny Mendelssohns unerhörtes Gespür für Musik. Rückenansicht einer Frau in weißem Kleid am Klavier
aus dem Schwedischen von Regine Elsässer, Insel Verlag, 236 Seiten, auch als eBook

Ellinor Skagegård: Fanny Mendelssohns unerhörtes Gespür für Musik

Ellinor Skagegårds Buch Fanny Mendelssohns unerhörtes Gespür für Musik beschreibt in Romanform das Leben Fanny Mendelssohns, insbesondere die Beziehung zu ihrem Bruder Felix Mendelssohn Bartholdy. Aufgewachsen in einem wohlhabenden jüdischen Elternhaus – auch die Stellung der Juden im Biedermeier in Deutschland ist ein Thema  – gelten für Fanny als heranwachsende Frau andere Regeln als für ihren Bruder: obwohl sie eine vergleichbare Musikbegabung hat, soll sie auf Wunsch des Vaters als Hausfrau und Mutter erzogen werden mit Musikausübung beschränkt auf die häusliche Umgebung. Diese Geschichte über die Geschwister Mendelssohn soll kein Sachbuch mit genau belegten Quellen sein, obwohl für weiterführende Lektüre ein Quellenverzeichnis angefügt ist, sondern es geht um ein Stimmungsbild, wie es gewesen sein könnte, in der Berliner Gesellschaft des Biedermeier als begabte starke jüdische Frau aufzuwachsen und sich trotz aller Beschränkungen Raum für die Begabung als Musikerin zu schaffen. Ein sehr lesenswertes Buch, ich kann es auch zum Einstieg in das Thema sehr empfehlen, der Roman – ergänzt durch viele Zitate aus Tagebüchern und Briefen – ist unterhaltsam und interessant geschrieben und sehr gut für den Einstieg ins Thema geeignet.

Und als Lesebegleitung noch ein Hörtipp: Fanny Mendelssohn: Das Jahr, 12 Charakterstücke für Klavier mit der lettischen Pianistin Lauma Skride.

Helga/ Stadtbibliothek Maxvorstadt

Buchcover von Clemency Burton-Hill: Ein Jahr voller Wunder: klassische Musik für jeden Tag. Umriss einer Geige umgeben von Noten auf dunkelbaluem Hintergrund
aus dem Englischen von Barbara Neeb, Diogenes Verlag, 453 Seiten

Clemency Burton-Hill: Ein Jahr voller Wunder: klassische Musik für jeden Tag

Dieses Buch ist eine Art Adventskalender durch das gesamte Jahr, jeden Tag kann man ein Türchen öffnen und eine musikalische Überraschung erleben. Auf diese Art werden 365 klassische Musikstücke aus einer großen Bandbreitevorgestellt, aus verschiedenen Genres und Besetzungen, quer durch die Musikgeschichte.
Beispielsweise findet man im Januar ein breites Spektrum von Werken – von O virtus sapientiae von Hildegard von Bingen über Johann Sebastian Bachs h-moll-Messe und Felix Mendelssohn Bartholdys Oktett in Es-Dur bis zu Dirait-On aus Les Chansons des Roses von Morten Lauridsen (geb.1943) für Chor a cappella oder Unsent Love Letters für Klavier von Elena Kats-Chernin (geb. 1957).
Clemency Burton-Hill ist Autorin, Kulturjournalistin, Radio- und Fernsehmoderatorin und preisgekrönte Violinistin. Sie hat unter der Leitung von Dirigenten wie Daniel Barenboim in einigen der wichtigsten Musiksälen der Welt gespielt.
„Ein Jahr voller Wunder“ ist ein sehr anregendes Buch, man bekommt einen anderen Zugang zu den Musikwerken. Die Beschreibung macht sofort Lust, die Stücke zu hören. Es empfiehlt sich, das Handy/Tablet mit einem Streaming-Dienst direkt daneben zu haben, um die Musik begleitend hören zu können.
Übrigens: Gute Aussichten für 2022: Die Münchner Stadtbibliothek bietet ab Januar das Streamingangebot Naxos Music Library an!

Helga/ Stadtbibliothek Maxvorstadt

Buchcover von Françoise Giroud: Alma Mahler - oder die Kunst, geliebt zu werden. Foto von Alma Maler im Profil
aus dem Französischen von Ursel Schäfer, Deutscher Taschenbuch Verlag, 205 Seiten

Françoise Giroud: Alma Mahler – oder die Kunst, geliebt zu werden

„Du hast von nun an nur einen Beruf: mich glücklich zu machen!“ Mit diesen Worten teilt Gustav Mahler Alma seine Bedingung für ihre Heirat mit und fordert von ihr den Verzicht auf das Komponieren. Françoise Giroud gelingt es in ihrer Biographie ein ausgewogenes Bild Alma Mahlers zu zeichnen, das sie nicht nur als Femme fatale der Wiener Gesellschaft um die Jahrhundertwende und Muse berühmter Künstler wie Oskar Kokoschka und Franz Werfel zeigt, sondern auch als ernstzunehmende Komponistin, deren Entwicklung durch Gustavs Vorgabe auf jegliches eigenes schöpferisches Schaffen zu verzichten, jäh ausgebremst wird. In anderen Biographien wurde dieser Aspekt weit weniger bedacht. Auch wenn viele Zitate aus Briefen Gustavs und Almas aus heutiger Sicht einfach nur empören, gibt das Buch spannende Einblicke in die Künstlersalons um die Jahrhundertwende und macht Lust, sich die wenigen Kompositionen, die von ihr erhalten geblieben sind, einmal anzuhören.

Bettina/Stadtbibliothek im HP8 – Musikbibliothek

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Buchcover von Richard Powers: Der Klang der Zeit. Sepiagetöntes Foto von Hochhäusern
aus dem Amerikanischen von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié, Fischer Taschenbuchverlag, 764 Seiten

Richard Powers: Der Klang der Zeit

Diese mitreißende Familiengeschichte spannt einen Bogen von 1939 bis Ende des 20. Jahrhunderts und ist gleichzeitig auch die Geschichte der USA mit Diskriminierung von Minderheiten, dem Kampf für Bürgerrechte und Rassenunruhen. Ein emigrierter jüdischer Wissenschaftler und eine afroamerikanische Gesangsstudentin gründen eine Familie, deren Fixpunkt ihre Leidenschaft für Musik ist, auch wenn die Kinder sehr unterschiedliche Wege einschlagen. Powers schildert die Schicksale der Familienmitglieder und ihre Zerrissenheit zwischen den Kulturen derart fesselnd und in einem so wunderschönen Stil, dass das Buch selbst wie erzählte Musik ist und sich liest „wie Butter“. Den Übersetzern ist es gelungen, diesen Stil kongenial ins Deutsche zu übersetzen.

Bettina/Stadtbibliothek im HP8 – Musikbibliothek

Buchcover von Alain Claude Sulzer: Aus den Fugen. umgestürzter Klavierschemel, schwarz vor weißem Hintergrund: Oben rechts tritt Person aus dem Bild, nur Bein und Arm sind noch sichtbar
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 230 Seiten

Alain Claude Sulzer: Aus den Fugen

Der Pianist Marek Olsberg kommt nach Berlin, um in der Philharmonie ein Konzert zu geben. Er war seit seinem achten Lebensjahr auf diese Weise auf einer unendlichen Reise durch die Welt, auf allen Kontinenten. Er lebt allein. Ohne Klavier wäre er verloren gewesen, ohne Liebhaber kann er gut leben. In wenigen Wochen wird er fünfzig werden und doch zuvor will oder vielmehr muss er noch eine Entscheidung treffen. Bekannte, ehemalige Liebhaber, Fans, seine Sekretärin, Mäzene, sein Agent oder der Leihkellner des Cateringservices bereiten sich auf diesen Abend vor, kommen zum Konzert – und es gibt auch welche, die ihr Vorhaben plötzlich ändern und den Abend anders verbringen. Alain Sulzer erzählt in kurzen Szenen von Menschen verschiedenen Alters, Lebenssituationen und Beziehungen. Gleich dem musikalischen Kompositionsprinzip der Fuge wiederholt er sein Thema in polyphoner Mehrstimmigkeit zeitlich versetzt, spitzt es zu und bringt es zum Wendepunkt, als Olsberg kurz vor Ende von Beethovens Hammerklaviersonate abbricht, den Deckel schließt, „das war’s“ sagt und geht. Der unerwartete Vorfall bringt die Menschen in ganz unterschiedlicher Weise in Bewegung, veranlasst sie zu neuen Entscheidungen und Handlungen – selbst die, die beim Konzert nicht anwesend waren. Sulzer erzählt, die Spannung bis zum Schluss haltend, wie die Welt für sie aus den Fugen gerät.

Viola/ Stadtbibliothek Neuhausen

Buchcover von John O'Connell - Bowies Bücher. Literatur, die sein Leben veränderte. Orange, blitzförmige Aussparung, dahinter ein Foto von Bowie mit Zigarette im Mund
illustriert von Luis Paadín; aus dem Englischen von Tino Hanekamp, Kiepenheuer & Witsch Verlag, 382 Seiten; auch als eBook

John O’Connell – Bowies Bücher. Literatur, die sein Leben veränderte

Mein Buchtipp ist eigentlich kein Tipp, sondern eine Warnung. Ich warne alle Bowiefans und Lesebegeisterten vor diesem Buch!
Wer, wie ich, sowieso einen immer höher wachsenden SuB (Stapel ungelesener Bücher) hat, sollte dieses Buch nicht in die Hand nehmen. Aber warum ist es eigentlich so gefährlich? David Bowie, ein ausgewiesener Vielleser und Literaturliebhaber, hat drei Jahre vor seinem Tod eine Liste mit 100 Büchern erstellt. Büchern, die sein Leben verändert haben. Das ist für Buch-/Bowiefans schon Herausforderung genug. Jetzt hat sich diese Liste auch noch John O’Connell geschnappt und in Zusammenhang mit Bowies Leben bzw. den Lebensphasen gestellt, in denen er diese Bücher (vermutlich) gelesen hat. Zudem wird über den Einfluss der jeweiligen Literatur auf Bowie und sein Werk spekuliert. Und damit nicht genug! O’Connell belässt es nicht bei Bowies Büchern, er gibt zu jedem Titel auch noch einen eigenen Tipp zum Weiterlesen (und einen passenden Songvorschlag) dazu!
Fängt man nun an dieses Buch zu lesen, hat dies also einen Schneeballeffekt. Man liest über ein Buch und möchte dies dann natürlich auch lesen (und eventuell den weiteren Lesetipp auch noch). Denn was Bowie gelesen und vor allem geprägt hat, kann ja wohl nicht schlecht sein! Am Ende sitzt man da, hat zwar das Buch gelesen und könnte mit sich und dem Leseleben zufrieden sein, wären da nicht die vielen kleinen Marker, die man gesetzt hat und die einen jetzt dazu treiben den SuB (und damit die eigene Verzweiflung) noch viel höher wachsen zu lassen.
Viel Erfolg also beim Nicht-Lesen dieses Buches! Ich werde mich jetzt wieder meinem SuB widmen. Für mich kommt diese Warnung leider viel zu spät…

Birgit/ Stadtbibliothek im HP8

Buchcover von Gabriel Katz: Der Klavierspieler vom Gare du Nord. Heller Hintergund mit bunten Eiffeltürmen verziert
aus dem Französischem von Anne Thomas und Eva Scharenberg, S. Fischer Verlag, 347 Seiten; auch als Hörbuch, eBook und auf DVD

Gabriel Katz: Der Klavierspieler vom Gare du Nord

Stünde nicht ein Klavier am Gare du Nord, wären sich die zwei nie begegnet: der 20-jährige Mathieu aus der Pariser Vorstadt, der nichts außer einem großen musikalischen Talent hat und Pierre, Direktor des Konservatoriums, selbst in einer tiefen Lebenskrise. Pierre hört Mathieu eines Tages Bach spielen und beschließt, ihm die Teilnahme am renommiertesten Klavierwettbewerb des Landes zu ermöglichen. Und Mathieu bekommt die Chance seines Lebens.
Ein virtuos komponierter Roman, voll von der Kraft der Musik, ihrer Energie und ihrer Fähigkeit, Menschen zu verbinden.
Wenn ich ein Buch innerhalb von zwei Tagen lese und es am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte, weil es mich so sehr in Atem hält, kann ich es uneingeschränkt empfehlen – genau wie dieses.

Johanna/ Stadtbibliothek Waldtrudering

Buchcover von Eric-Emmanuel Schmitt: Madame Pylinska und das Geheimnis von Chopin. Ein gezeichneter Flügel, eine weiße Katze auf der Tastatur, eine schwarze auf dem Boden sitzend.
illustriert von Daphne Patellis; aus dem Französischen von Michael von Killisch-Horn, Bertelsmann Verlag, 91 Seiten

Eric-Emmanuel Schmitt: Madame Pylinska und das Geheimnis von Chopin

Den kleinen Eric nervt es fürchterlich, wie seine Schwester das Klavier malträtiert. Doch eines Tages spielt seine Tante Aimée ein Stück von Frédéric Chopin. Von diesem Zeitpunkt an ist es um Eric geschehen: er möchte unbedingt Klavierspielen lernen um die Musik dieses Komponisten auch so spielen zu können. Er übt und übt und ist doch nicht mit sich zufrieden. Bis er, mittlerweile Student, die Klavierlehrerin Madame Pylinska kennenlernt und von ihr als Schüler angenommen wird. Die Lehrmethoden der extravaganten Dame sind eher unkonventionell: so soll Eric zum Beispiel statt zu üben, ganz in der Früh in den Jardin de Luxembourg gehen und dort so vorsichtig Gänseblümchen pflücken, dass die Tautropfen nicht herunterfallen, um seine Finger für den zarten Anschlag, den die Stücke Chopins erfordern zu schulen. Madame Pylinska hält nicht viel von Virtuosentum, sondern verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz von Musikpädagogik. Eric merkt bald, dass er bei ihr noch sehr viel mehr lernt als Klavierspielen…
Auch mich haben die zauberhaften Walzer, Préludes und Mazurken Chopins, der 1810 in Polen geboren wurde, in Paris berühmt wurde, mit der Schriftstellerin George Sand liiert war und leider zu früh starb, immer besonders berührt. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sie genauso schwer zu spielen sind, wie sie leicht klingen.
Der französische Erfolgsautor Eric-Emmanuel Schmitt verarbeitet in seinem neuen Buch sehr persönliche Erfahrungen und schreibt wie gewohnt in seinem ganz eigenen poetisch-philosophischen Stil. Der schmale Band ist mit einigen Illustrationen schön gestaltet und vermittelt auf humorvolle Weise, dass flinke Finger allein nicht reichen, um ein guter Musiker zu sein und manche Dinge unerklärlich bleiben….

Isabel/ Stadtbibliothek Hadern

Weitere Buchtipps zum Thema in englischer Sprache findet ihr hier auf Overdrive.


aufgeschlagenes Buch

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Kommentar zu “Reading Challenge im Januar: Mit Pauken und Trompeten

  1. Rieland Judith on 20/01/2022 at 10:56 pm sagt:

    Ich lese gerade „The Noise of Time“, in deutscher Übersetzung als „Der Lärm der Zeit“ erschienen, des zeitgenössischen englischen Autors Julian Barnes. Hauptperson in diesem Roman ist der russische Komponist Dmitri Schostakowitsch. Der Roman schildert sein Leben als Komponist in der Sowjetunion durch den „Lärm der Zeit“ hindurch, zunächst in den 30er Jahren zur Zeit der Säuberungen durch Stalin bis in die 60er Jahre unter Chruschtschow. Das Buch gliedert sich in drei Kapitel und schildert so den Gedankengang des Komponisten „Auf dem Treppenabsatz“, nachts wartend vor dem Lift von den Schergen Stalins abgeholt zu werden, „Im Flugzeug“, auf dem Rückflug von einem Friedenskongress zwischen den beiden Blöcken in New York 1949 und schließlich zusammen mit seinem Chauffeur „Im Auto“ als alternder Musiker rückblickend auf sein Leben. Es geht dabei auch um die Frage, inwieweit Schostakowitsch Ideale verriet und sich kompromittierte, um in der Sowjetzeit zu überleben und gleichzeitig mit seiner Musik durch die Wirren der Zeit hindurch etwas von bleibendem Wert und über dem Lärm der Zeit Stehendes schuf.
    Judith/Stadtbibliothek Neuhausen

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