• Der Wahnsinn hält Einzug

    Kalin Terzijski: Wahnsinn (Roman)

    Der bulgarische Schriftsteller Kalin Terzijski begann sein Berufsleben als Arzt. Er gehörte zunächst als Pfleger, später als Psychiater zum Personal einer der größten psychiatrischen Kliniken Bulgariens – oder wie er es selbst sagt: „zur Besatzung des Narrenschiffs“. Aber warum wollte er überhaupt Psychiater werden? Sehr ehrlich und dennoch mit einer gewissen Portion Koketterie führt er in seinem Roman „Wahnsinn“ als Gründe die eigene Eitelkeit an; sein erstes Ziel sei es gewesen, bewundert zu werden, vor allem und vorzugsweise von Frauen. Auch durch einen auffallenden Modestil wollte er sich bereits in jungen Jahren von seinen Mitstudenten abheben und dem sozialistischen Provinzialismus entfliehen.

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  • Frau Frohnatur lässt sich scheiden

    Jónína Leósdóttir: Meine Familie und andere Katastrophen (Roman)

    Der Roman beginnt mit einer kleinen Katastrophe: An seinem 60. Geburtstag verkündet Ragnar seiner Frau Margaret, dass er sich scheiden lassen will – dumm nur, dass Margaret eine Überraschungsparty geplant hatte, deren Gäste noch in ihren Verstecken sitzen und also alles mithören. Weiterlesen

  • Auslese: Zehn vielfältige Kinderbücher

    Jedes Kind ist anders – aber wieso werden manche ausgegrenzt und andere nicht? Wie wäre das eigentlich, wenn wir alle gleich wären? Und warum fällt es manchen so schwer, unsere Unterschiedlichkeiten zu akzeptieren? Zehn Empfehlungen für Kinderbücher, die von Individualität und Vielfalt, von Toleranz und Respekt erzählen.

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  • #faq, Folge 30

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  • Die Jugend und das Alter

    „Ewige Jugend“ von Paolo Sorrentino (Film)

    Zwei alte Männer (Michael Caine und Harvey Keitel) blicken auf ihr Leben zurück… Das ist die Kurzzusammenfassung des Filmes „Ewige Jugend“. Andererseits lässt sich dieses preisgekrönte Meisterwerk des großartigen Regisseurs und Oscar-Preisträgers Paolo Sorrentino so gar nicht in eine knappe Inhaltsangabe pressen, denn der Film „Ewige Jugend“ ist mehr als nur eine Story. Er ist eine geniale Mischung aus melancholischer Story, aus grandioser Musik und betörenden Bildern – ein Film, an dem man sich weder sattsehen noch satthören kann. Weiterlesen

  • Freie Räume, neue Gemeinschaften
    Die Bibliothek als real-digitale Schnittstelle

    Auf den vergangenen Bibcamps konnte man ein ums andere Mal erleben, dass „Social Media“ zwar stets ein gefragtes Thema darstellte (die Sessions waren immer voll), das Darüberreden sich aber wiederholt als wenig ergiebig erwies. Ich weiß nicht genau, woran das liegt, und das soll hier auch gar nicht zur Debatte stehen. Spannend aber, dass auch andere offensichtlich eine Erfahrung gemacht haben, die ähnliche Konsequenzen zur Folge hat – zumindest wenn ich den „neustART“ der stARTconference richtig deute, der es also fortan nicht mehr ‚nur‘ um Social Media geht, sondern um „den nächsten Quantensprung“, nämlich das Zusammenwachsen der analogen und digitalen Räume. Um dieses Thema kreisten einerseits die stARTcamps, die Mitte November in verschiedenen Städten stattfanden, und von diesem Thema handeln soll andererseits ein eBook, das die Beiträge der stARTcamps sowie der Blogparade „Kultur an der real-digitalen Schnittstelle“ versammelt. Als öffentliche Bibliothek kann man dazu natürlich kaum den Mund halten. Daher im Folgenden drei Effekte der Digitalisierung in unserem Haus (wobei die Henne-Ei-Frage eigentlich offen bleiben sollte: Wer wollte schon beantworten, ob die Globalisierung eine Folge der Internets ist oder dessen Ursache?)

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  • Ein Klassiker der Großstadtliteratur als Hörspiel

    Manhattan Transfer: Hörspiel von Leonhard Koppelmann und Hermann Kretzschmar nach dem Roman von John dos Passos

    John Dos Passos veröffentlichte seinen multiperspektivischen Roman 1925 und gilt neben Hemingway, Faulkner und Fitzgerald als einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Moderne. Mitte 2016 kam auf der Grundlage einer Neuübersetzung des Romans von Dirk van Gunsteren das Hörspiel von Leonhard Koppelmann und Hermann Kretzschmar im HörbuchHamburg Verlag heraus.

    In den knapp sechs Stunden (6 CDs) wird der Text von 50 Schauspieler_innen gelesen, darunter Stefan Konarske, Sophie Rois, Ulrich Matthes, Axel Prahl, Ulrich Noethen. Allein die Terminplanung muss gigantisch gewesen sein! In das Hörspiel eingestreut sind über 100 Musikstücke, manche sehr kurz, manche länger. Sie bewegen sich stilistisch zwischen Jazz und Neuer Musik. Weiterlesen