Neues aus Neuaubing: Unterwegs mit dem Erklär-Bakterium

Zu unserer aufsuchenden Bibliotheksarbeit gehören natürlich auch Lesungen mit Autorinnen und Autoren – sei es zum Kinderkrimifest, zur Schulprojektwoche, zum Lesemonat unserer Nachbarschule oder anderen Projekten.

Wobei Lesungen an Schulen für uns immer eine besondere Herausforderung darstellen. Besonders im Neubaugebiet Freiham mit teils noch nicht beschilderten Straßenzügen ist die bange Frage: Werden die Autor_innen, die mit dem Auto anreisen, überhaupt die Schule finden? Natürlich geben wir im Vorfeld eine genaue Wegbeschreibung und unsere Handynummern heraus, aber trotz allem: Nicht so einfach! Zum Beispiel, wenn die Autor_innen plötzlich durch den Hintereingang einer Schule kommen, während wir selbst am Hauptportal warten … Und: In welchem Zustand ist der Raum, in dem die Lesung stattfinden soll? Passt die Technik? Alles Unsicherheiten, die man in der Bibliothek in der Regel nicht hat. Die Kolleg_innen der Bücherbusse hingegen kennen das ganz bestimmt auch.

Aber nun zu unserer heutigen Lesung, die unsere Neuperlacher Bibliothekskollegin organisiert und wärmstens empfohlen hat: Dr. med. Sibylle Mottl-Link kommt in eine Grundschule am Westkreuz!

Dr. Mottl-Link arbeitet auf einer Kinder-Intensivstation, hat darüber hinaus aber auch medizinische Kinderbücher geschrieben. Ihr Buch „In meinem Körper ist was los!“ präsentiert sie als Bilderbuch-Kino. Die beiden ersten Klassen sind von Anfang an mit Begeisterung dabei. Alle Kinder waren natürlich schon mal beim Arzt und finden auf Dr. Mottls Fragen schnell eine Antwort:
„Wann geht man zum Arzt?“
„Wenn man Karies hat!“ Und: „Wenn der Bauch untersucht wird!“

In den kommenden 60 Minuten klatschen wir u.a. den Herzrhythmus, atmen tief ein und aus und nehmen unseren Körper bewusst war. Wir lernen, dass es gute und böse Bakterien gibt, wie wichtig Händewaschen ist und dass einem keine Körperfunktion peinlich sein muss, weil alle ganz normal sind.

Dr. Mottl-Link lässt zur Freude der Kinder eine Darmbakterium-Handpuppe sprechen und gestaltet ihr informatives Programm sehr lebendig, abwechslungsreich und witzig! Zum Schluss schenkt die Autorin den Kindern noch Autogrammkarten und von uns gibt es den üblichen Flyer, in dem die Eltern informiert werden, dass die „Bibliothek“ heute an der Schule war.

Wir rollen unser Stadtbibliotheksbanner mit Logo wieder ein, fahren mit unserem Dienstwagen (für den wir extra einen Dienstführerschein gemacht haben) ins Büro an der Mainaustraße und bereiten die nächste Aktion für den Stadtteil vor …

Die Stadtbibliothek in Neuaubing hat aktuell kein festes Zuhause: Voraussichtlich bis 2021 wird es dauern, bis das neue Haus im Paul-Ottmann-Zentrum bezugsfertig ist. Bis dahin ist das Neuaubinger Team auf Tour durchs Quartier, zu Gast in Schulen, Bürgerzentren, Kindergärten. Wir nennen das „aufsuchende Bibliotheksarbeit“: So buchstäblich vor Ort ist die Bibliothek selten. Hier im Blog berichten die Kolleginnen und Kollegen aus Neuaubing regelmäßig über ihre Erfahrungen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beitragsnavigation: