Neues aus Neuaubing: Reise ins Weltall

Gleich mehrmals besuchen wir eine Mittelschule mit einem besonderen Angebot: Alle fünften Klassen wollen gerne an einer Veranstaltung zum Thema Virtual Reality teilnehmen! Bei der Münchner Stadtbibliothek gibt es einen Koffer mit 30 Handys, einem Tablet und internem WLAN, dazu genügend VR-Brillen aus Karton („Cardboards“) für alle Kinder. Dieses Equipment bestellen wir in unser Büro – und üben erst einmal gemeinsam im Team die „Reise ins Weltall“.

Ein Woche später laden wir die Ausrüstung in unseren Dienstwagen, dazu noch eine Kiste mit Büchern über Virtual Reality, Mond, Weltall und Raumfahrt und die Internationale Raumstation. Vor allem der Koffer mit den Geräten ist ganz schön schwer! Aber wir haben die Lehrerin extra gebeten, uns für alle Veranstaltungen einen Raum im Erdgeschoss zu reservieren.

Nachdem wir alles vorbereitet haben und die Klasse da ist, erzählen wir erst einmal etwas über die Münchner Stadtbibliothek und sprechen mit den Kinder auch darüber, was „Virtual Reality“ bedeutet. Dann verteilen wir die Handys und die Cardboards. Die Kinder müssen auf ihren Geräten die App „Google Expeditions“ aufrufen und die Handys dann in die Cardboards einführen. Dann kann es eigentlich auch schon losgehen.

Der „Guide“ ruft auf dem Tablet die erste Expedition auf: Wir starten in einer nächtlichen Gebirgslandschaft und schauen hinauf zum Sternenhimmel. Jedes Mal ist es ein besonderer Moment, wenn alle Kinder zum ersten Mal das dreidimensionale Bild sehen. 25 beeindruckte, begeisterte Ausrufe: „Boah!“ Wir lassen die Kinder sich eine Weile am nächtlichen Sternenhimmel umsehen, dann legen wir eine kleine Pause ein und sprechen über das, was wir gesehen haben.

Die regelmäßigen Pausen sind wichtig, weil die virtuelle Reise auch ziemlich anstrengend für die Augen ist. So können sich die Kinder in der wirklichen Welt immer wieder ein bisschen erholen. Außerdem verweisen wir bei den Gesprächen, die wir zwischendurch führen, immer auch auf die Bücher, die wir mitgebracht haben. Dort finden sich stets weitere Informationen.

Nachdem wir den Sternenhimmel von unten bewundert haben, fliegen wir mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin zum ersten Mal auf den Mond. Von dort geht unser erster Blick, wie bei allen Raumfahrer_innen, zurück auf die Erde, und wir bestaunen unseren wunderschönen blauen Planeten und seine dünne, zerbrechliche Atmosphäre. Dann wandern wir ein bisschen herum, zwischendurch sprechen wir auch immer wieder über den Mond: Woraus besteht er? Wie weit ist er von der Erde entfernt? Was ist auf dem Mond anders als auf der Erde?

Unsere weitere Reise führt uns noch zur Internationalen Raumstation. Die meisten Kinder haben vor nicht allzu langer Zeit davon gehört, denn als kurz vor Weihnachten der deutsche Astronaut und Wissenschaftler Alexander Gerst nach einem halben Jahr auf der ISS zur Erde zurückkam, gab es viel Medienresonanz. Aber am meisten interessiert die Kinder, wie man auf der ISS auf die Toilette geht. Das kann man mit der VR-Brille nicht sehen, aber zum Glück haben wir ja über die ISS ein Buch dabei – darin werden auch solche alltäglichen Dinge eingehend erklärt.

Dann müssen wir das Weltall leider wieder verlassen. Auf der Erde angekommen, landen wir in New York. Die Wolkenkratzer sehen von oben sehr beeindruckend aus! Wir lassen die Kinder raten, wo wir sind, und sie tippen natürlich richtig.

Nach der Landung fragen wir die Kinder, wie ihnen die Reise gefallen hat und was sie Neues erfahren haben. Und ganz zum Schluss verteilen wir noch unsere Flyer für die Eltern. Das ist uns immer wichtig, denn auch die Eltern sollen wissen, dass die Bibliothek da war. So bleiben wir bis zu unserer Wiedereröffnung hoffentlich in guter Erinnerung!

Die Stadtbibliothek in Neuaubing hat aktuell kein festes Zuhause: Voraussichtlich bis 2021 wird es dauern, bis das neue Haus im Paul-Ottmann-Zentrum bezugsfertig ist. Bis dahin ist das Neuaubinger Team auf Tour durchs Quartier, zu Gast in Schulen, Bürgerzentren, Kindergärten. Wir nennen das „aufsuchende Bibliotheksarbeit“: So buchstäblich vor Ort ist die Bibliothek selten. Hier im Blog berichten die Kolleginnen und Kollegen aus Neuaubing regelmäßig über ihre Erfahrungen.

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