Monday, Monday, can’t trust that day …

„Eine Woche voller Montage“ von Jessica Brody (Jugendroman)

Romantic Comedy der Superklasse: Jessicy Brodys „Eine Woche voller Montage“ ist ein Pageturner für Teens, aber auch Erwachsene werden an dieser Geschichte ihren Spaß haben. Sie ist hinreißend komisch, hat viel Gefühl – und ersetzt zudem einen Stapel Lebenshilfebücher.

Ein brillantes Jahrbuchfoto, die Aufnahme in die Softballmannschaft und ihre Wahl zur stellvertretenden Schülersprecherin: soweit Ellie Sparks Pläne für diesen Montag. Außerdem die Kleinigkeit, die Beziehung mit ihrem Freund Tristan wieder hinzubiegen – hat sie sich doch gestern Abend als gartenzwergwerfende Dramaqueen aufgeführt. Alles halb so wild – denkt Ellie. Doch dann stolpert sie von einer Peinlichkeit in die nächste und als Krönung des Ganzen macht Tristan mit ihr Schluss. Ellie ist am Boden zerstört und bittet den Kosmos um eine Chance, die Dinge wieder in Ordnung bringen zu dürfen. Die bekommt sie, denn am nächsten Morgen … kosmischer Zauber… ist wieder Montag. Ellie setzt alles daran, diesmal alles richtig zu machen. Leichter gesagt als getan. Zwar kommen die Dinge tatsächlich ins Rollen – aber nicht unbedingt wunschgemäß. Kein Problem: Der Kosmos lässt sie so lange in der Montags-Schleife hängen, bis sie die Dinge wirklich in Ordnung gebracht hat.

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Jessica Brody gelingt es mit ihrem lockeren Erzählstil im Handumdrehen, ihre Leser in die Geschichte hineinzuziehen – ein Lob hier auch an die Übersetzerin Lara Tunnat, die die amerikanische Jugendsprache gut `rüberbringt. Die Welt der Teens ist mit Schule, Familie und Jahrmarkt nebst Auftritt einer Rockband lebendig und ansprechend wiedergegeben. Während die erwachsenen Nebenfiguren wie Ellies Vater und der Berufsberater herrlich überzogen sind, werden die Jugendlichen individuell mit Ecken und Kanten dargestellt. Die Hauptfigur Ellie, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, ist eine ehrgeizige, aber warmherzige Musterschülerin mit trockenem Humor. Eine Heldin, mit der man auf ihrem wechselvollen Weg vom Super-Gau-Montag zum „Ruby Tuesday“ mitleidet und mitfiebert. Für die Romantik sorgen die beiden Jungs an Ellies Seite: Boyfriend Tristan, angehender Rockstar und coolster Typ der Schule, und ihr bester Freund Owen, der ihr bei ihrem Kampf mit dem widerspenstigen Montag auf die Sprünge hilft.

Buchtitel und Idee beziehen sich übrigens auf den Song „Monday, Monday“ von the Mamas & the Papas (Lyrics). Überhaupt spielen die Hits der Sixties eine große Rolle: Neben Glückskeksen sorgen sie als Ellies Lieblingsmusik für Feelgood-Stimmung und bilden als Überschriften die Leitmotive der einzelnen Kapitel. Mag sein, dass die meisten Teens mit diesen Songs nicht mehr vertraut sind, mir als Erwachsene hat diese Idee von Brody jedenfalls viel Spaß gemacht.

Hauptthema der Geschichte ist Ellies Selbstfindung. Die Idee von der „Selbstfindung per Zeitschleife“ wurde zwar bereits 1993 in der Filmkomödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ erfolgreich umgesetzt, doch Jessica Brody macht etwas ganz Eigenes daraus. Es ist spannend und komisch zugleich, wie Ellie durch ihr bewusstes Verhalten neue Reaktionen provoziert, wie sie selbst dazu gezwungen wird, immer mehr die Grenzen auszureizen und den Gegenpol ihrer korrekten Persönlichkeit zu bespielen. Mit den Seitenhieben auf psychologische Ratgeber und Soaps zeigt die Autorin, dass die Antworten in diesen nicht gefunden werden können. Vielmehr geht es darum, die richtigen Fragen zu stellen, Eigenverantwortung zu übernehmen und zu sich selbst zu stehen. Beeindruckend wie Jessicy Brody diesen Weg nachzeichnet.

Jessica Brody, Absolventin des renommierten Smith College, hat bereits zahlreiche Romane veröffentlicht. Ihr Wissen um erfolgreiches Schreiben gibt sie in Kursen und Vorträgen weiter. Außerdem ist sie eine gefragte Rednerin an Schulen, u.a. zu dem Thema Selbstfindung.

Webseite der Autorin

Jessica Brody: Eine Woche voller Montage. 446 Seiten, Magellan Verlag

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