Deutschlandweit fand in der Nacht zum 3. Oktober die „Lange Nacht der Demokratie“ statt. Im „Fat Cat“ (ehemaliges Kulturzentrum am Gasteig) diskutierten verschiedene Organisationen, Vereine und Interessengruppen die Frage „Was hält unsere Gesellschaft zusammen – in der Kommune, in Bayern, in Deutschland und in Europa?“. Die Münchner Stadtbibliothek rief zu diesem Anlass den Stadtrat der Tiere aus.
Der tierische Wahlkampf bei der Langen Nacht der Demokratie
Im Wahlstudio zur Münchner Stadtratswahl der Tiere sind die Fronten verhärtet: Die Kandidat*innen der „Partei der Biber“ und die „Vereinigung visionärer Vögel“ sind sich einig, dass es mehr Bäume im Stadtgebiet Münchens braucht. Doch während die Vögel Bäume zum Nisten benötigen, würden die Biber diese am liebsten als Baumaterial für ihre Dämme nutzen. Zumindest in einem Punkt sind sich die Beiden einig: Eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien wird es auch nach der Wahl nicht geben. Beide hoffen, die PdE (Partei der Eichhörnchen) als natürlichen Partner zu gewinnen. Diese wollte aber noch keine Aussage zu einer möglichen Koalition treffen.
Doch nicht nur im Fernsehstudio wurde um Stimmen geworben, sondern auch beim Haustürwahlkampf und an den Parteieninfoständen. Dabei stach besonders das mobile Bällebad der Wombat Partei hervor.
Am Stand der Münchner Stadtbibliothek konnten die Besucher*innen in die Rolle von Tieren schlüpfen, die sich für einen Platz im Stadtrat bewerben. In verschiedenen Szenarien mussten sie ihre Ideen präsentieren und versuchten, die Wähler*innen von sich zu überzeugen. Ähnlich wie bei den menschlichen Bewohner*innen Münchens war die Frage des Wohnraums besonders dringend. Zudem machten sich alle Parteien für eine umfassende Kulturförderung stark. Dabei wurden die Spieler*innen auch mit den nicht so schönen Seiten des Wahlkampfs konfrontiert.
Das Fazit: gar nicht so einfach. Es kostet Einiges an Überwindung, in den Vordergrund zu treten und andere von der eigenen Sache zu überzeugen. Der Respekt für die Leistung kommunaler Mandatsträger*innen unabhängig der politischen Ausrichtung wurde bei den meisten Teilnehmer*innen in den Nachgesprächen sichtbar.