Hoch hinaus

„Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ (Film)

Was braucht es, um einen Menschen ins All zu bringen? Eine Rakete, Treibstoff, den Menschen… Was aber auch dazu gehört: Mathematik und Ingenieurswissen. Und wer hat dazu beigetragen? Unter anderem drei Frauen – genau um diese Frauen geht es in „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“. Basierend auf realen Ereignissen und dem gleichnamigen Buch von Margot Lee Shetterly erzählt der Film von Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson.

„Colored Computers“ lernen Programmieren

Drei Schicksale, die alle mit der erzählten Geschichte verknüpft sind. Eine, die dank ihrer mathematischen Fertigkeiten zum Erfolg der ersten bemannten Umrundung der Erde beiträgt. Eine andere, die der Gefahr, obsolet zu werden, dadurch entgegentritt, dass sie sich und anderen „colored computers“ – „farbige Computer“ nannte man zu dieser Zeit die Menschen, meist schwarze Frauen, die bei der NASA für das Rechnen zuständig waren – das Programmieren des IBM beibringt. Und die dritte, die die Ambitionen und das Wissen hat, Ingenieurin zu werden und dafür kämpft, dieses Ziel zu erreichen, obwohl ihr als schwarzer Frau viele Steine in den Weg gelegt werden.

Mit Schwung und viel Charme kommen neben dem Wettlauf ins All auch Themen wie Geschlechter- und Rassentrennung vor. Beispiele für die Segregation von Schwarzen und Weißen sowohl im Alltag als auch bei der NASA machen deutlich, wie schwierig und verständlicherweise auch frustrierend eine solche Trennung für die Betroffenen war.

Glaubwürdig und überzeugend besetzt

So muss Katherine über das komplette NASA-Gelände rennen, um die Toilette (die einzige für Schwarze) benutzen zu können. Als ihr längeres Fehlen dem (zunächst) strengen und etwas arroganten Chef auffällt und er sie deswegen ermahnt, reicht es ihr. Lautstark macht sie ihrem Unmut Luft und befürchtet schon die fristlose Kündigung. Verblüffenderweise, aber dennoch umso schöner, reagiert der Chef auf die Problematik und schafft die Rassentrennung – zumindest bei der NASA – ab.

Mit einem Cast, der von Tajari P. Henson, Octavia Spencer und Kevin Costner bis zu Jim Parsons und Kirsten Dunst reicht, ist der Film in allen Rollen glaubwürdig und überzeugend besetzt. Viele kennen die Geschichte vom ersten Flug zum Mond, aber jemand meiner Generation weiß nichts oder kaum etwas über den ersten Menschen, der die Erde umrundete. Das wird in „Hidden figures“ spannend dargestellt und trägt zur interessanten Geschichtsstunde bei, die der Film (auch) ist.

Geschichte als Spielfilm

Immer wieder gibt es Verfilmungen von realen, aber nahezu unglaublichen oder unbekannten Geschichten. Da wären so Filme wie „12 years a slave“, „Argo“ oder „Catch me if you can“, um nur einige zu nennen. Ich schaue mir solche Filme ganz gerne an. Wie schon gesagt, eine kleine Geschichtsstunde, die aber kein Dokumentarfilm ist.

„Hidden Figures“ war 2017 für drei Oscars nominiert, u.a. als Bester Film. Die Filmmusik stammt von Pharell Williams und Hans Zimmer und trägt zur flotten und unterhaltsamen Erzählweise des Films bei.

Empfehlung auf ganzer Linie, also: unbedingt anschauen!

https://www.youtube.com/watch?v=brS10KpcTMY

Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen. 127 Min., USA 2016. Regie: Theodore Melfi. Drehbuch: Theodore Melfi, Allison Schroeder. Mit Taraji P. Henson, Octavia Spencer, Janelle Monáe, Kevin Costner, Kirsten Dunst u.a.

Featured Image: NASA / Unsplash

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