#GLAMInstaWalk der Villa Stuck: „Was bisher geschah.“ Goethestr. 54 in München (3)

Der dritte #GLAMInstaWalk* der Münchner Kulturhäuser wird erstmals von der Villa Stuck durchgeführt und findet am 17. Juli um 12 Uhr im Interimsquartier VS in der Goethestr. 54 statt. Die Ausstellung „Was bisher geschah.“ umfasst Themen wie Zwangsarbeit im NS, die Pension Patria und Gastarbeitervereine in den 1970er und 1980er Jahren. Live und bis zum 9. August berichten die Teilnehmenden auf Instagram von ihren Eindrücken und verknüpfen ihre eigenen Themen und Sammlungen mit dem Gesehenen. Was erwartet euch?

Der dritte #GLAMInstaWalk: Die Villa Stuck lädt ein zur Ausstellung "Was bisher geschah".
Der dritte #GLAMInstaWalk: Die Villa Stuck lädt ein zur Ausstellung „Was bisher geschah“.

Der #GLAMInstaWalk zur Ausstellung „Was bisher geschah.“ der Villa Stuck ­

Taucht ein in die bewegende Geschichte des Interimsquartier in der Goethestraße 54. Der #GLAMInstaWalk führt euch durch drei bedeutende Kapitel des Hauses:

  1. Zwangsarbeit im NS,
  2. Pension Patria bzw. Zwangsunterkünfte im NS und
  3. Gastarbeitervereine in den 1970er und 1980er. 

Entdeckt, wie die Vergangenheit eines beliebigen Münchner Altbaus unsere Gegenwart und Zukunft prägt. Die Villa Stuck präsentiert 30 Biografien von Menschen, die hier lebten – oft wohlsituierte Familien und erfolgreiche Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur, die von den Nazis enteignet und verfolgt wurden. Wir werfen einen Blick auf ihre Schicksale. 

Künstlerische Arbeiten zu jedem Thema bereichern die Ausstellung. Die Goethestraße hat sich im 20. Jahrhundert vom Wohnviertel zum Ghetto und dann zum migrantischen Viertel entwickelt.

Seid dabei und erlebt die Ausstellung „was bisher geschah.“ unter dem Hashtag #GLAMInstaWalk auf Instagram. Entdeckt Geschichte neu und lasst euch inspirieren!

Familienalbum der Fam. Bollinger, Bild oben: Marie Bollinger, Hedwig von Bollinger, Otto von Bollinger, Irma Bollinger und Dora von Grundherr. Bild unten: Irma Bollinger und Else von Grundherr, Foto im Besitz von Jörg Watzinger.
Familienalbum der Fam. Bollinger, Bild oben: Marie Bollinger, Hedwig von Bollinger, Otto von Bollinger, Irma Bollinger und Dora von Grundherr. Bild unten: Irma Bollinger und Else von Grundherr, Foto im Besitz von Jörg Watzinger.

Drei Räume, drei Themen – Geschichte eines Stadtviertels

1. Zwangsarbeit in der NS-Zeit

Im ersten Raum der Ausstellung geht es um Zwangsarbeit während der NS-Zeit. Die Geha-Werke, die damals unter dieser Adresse Arbeits- und Ausstellungsräume hatten, beschäftigten 95 Zwangsarbeiter*innen. Die meisten arbeiteten vermutlich in der Fabrik in Hannover. Details zur Münchner Niederlassung sind uns noch nicht bekannt. Die Geha-Werke, seit 1990 Teil der Pelikan AG, haben nichts zu dem sogenannten Fonds zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter beigetragen.

Der Künstler Franz Wanner, der sich intensiv mit dem Thema NS-Zwangsarbeit auseinandersetzt, präsentiert hier seine bisher noch nicht gezeigte Fotoserie „30.000 Rahmen“ zum Zwangsarbeiterlager in Neuaubing und die Filme Bereinigung I–II, die ein Stück Münchner Gegenwart erzählen und derzeit auch in seiner Einzelausstellung „Mind the Memory Gap“ im KINDL in Berlin zu sehen sind.

2. Pension Patria

Im zweiten Raum der Ausstellung wird eine weitere Nutzung des Hauses während der NS-Zeit beleuchtet. Im Erdgeschoss befand sich die Pension Patria, die als Zwischenstation für verfolgte jüdische Familien diente. Diese Zwangsunterkunft war oft eine vorläufige Station vor der Deportation. Die Umgebung der Goethestraße entwickelte sich zu einem Ghetto, besonders in der Hausnummer 54 lebten viele Verfolgte.

Historische Datenbanken wie das Biografische Gedenkbuch der Münchner Juden 1933–1945 und die Online-Plattform Mapping the Lives zeigen, dass das Gebäude ein Knotenpunkt war. Die Ergebnisse der Recherche zu den Bewohner*innen der Pension Patria werden hier als offener Prozess präsentiert, wobei sowohl Informationsfülle als auch Leerstellen sichtbar werden. Die künstlerische Audio-Arbeit von Michaela Melián präsentiert die NS-Geschichte von Gebäuden in der näheren Umgebung.

3. Rinascita Monaco

Im letzten Raum wird die Geschichte des Vereins Rinascita e.V. von 1981 bis 1992 im Rückgebäude des Hauses vorgestellt. Gegründet Anfang der 1970er Jahre im Umfeld der Italienischen Kommunistischen Partei (PCI), war er die erste migrantisch-italienische politische Vereinigung in München. Rinascita umging das Verbot ausländischer politischer Vereine in Deutschland durch seine kulturelle Ausrichtung.

Der Verein diente als Beratungsstelle für italienische Arbeitsmigrant*innen und engagierte sich für Demokratie, Toleranz und Naturschutz. Wir zeigen Fotos, Dokumente und Interviews aus der Geschichte des Vereins und der italienischen Arbeitsmigration in München. Der Film „Inventur – Metzstraße 11“ von Želimir Žilnik gibt Einblicke in das Leben in einer anderen Münchner Straße im Jahr 1975.

Weitere Informationen finden Sie auf www.villastuck.de.

Feier vom Verein Rinascita e. V., der von 1981 bis 1992 im Rückgebäude der Goethestraße 54 ansässig war, Foto: Sandra Cartacci
Feier vom Verein Rinascita e. V., der von 1981 bis 1992 im Rückgebäude der Goethestraße 54 ansässig war, Foto: Sandra Cartacci

Was erwartet euch noch zum #GLAMInstaWalk?

Der #GLAMInstaWalk ist ein neues Vermittlungsformat der Münchner Kulturhäuser, das euch einen Blick hinter die Kulissen der Villa Stuck ermöglicht. Im Austausch mit ihren Kolleg*innen aus den anderen Kultureinrichtungen werden folgende Fragen beantwortet:

  • Wie kann eine Ausstellung in einem Interimsquartier gelingen?
  • Wie entsteht in kürzester Zeit – und während eines Museumsumzugs – ein Projekt, dass Relevanz, Stadtgeschichte und Kunstgeschichte in einem wachsenden Prozess zusammenbringt?

Die Aktion läuft bis zum 9. August, und die Teilnehmenden verknüpfen ihre Themen und Sammlungen mit dem Gesehenen. Auf Instagram erfahrt ihr unter den Hashtags #GLAMInstaWalk #wasbishergeschah #Erinnerungskultur mehr über ihre Gedanken, Geschichten und Hintergründe zu Objekten aus ihren Beständen.

Beteiligt euch und macht mit!

Stellt eure Fragen an die teilnehmenden Museen, Archiven, Galerien oder Bibliotheken. Kommentiert die Beiträge und teilt, was euch interessiert. Worüber wollt ihr mehr erfahren?

Schaut bis zum 9. August regelmäßig auf Instagram vorbei – unter dem Hashtag #GLAMInstaWalk passiert viel Spannendes! Alle Beiträge dokumentieren wir zudem auf einer Wakelet Collection #wasbishergeschah für einen besseren Überblick.

Blick in die Ausstellung "Was bisher geschah", Villa Stuck, #GLAMInstaWalk
Die Ausstellung „Was bisher geschah“ in der Goethestraße 54 in München läuft noch bis zum 28. Juli 2024. #GLAMInstaWalk

*Alle Fakten zum #GLAMInstaWalk

Datum17. Juli, Start um 12 Uhr für eine Stunde
Hashtag: #GLAMInstaWalk #wasbishergeschah #Erinnerungskultur
Führung durch die Ausstellung „Was bisher geschah.“, VS in München (interimsquartier des Museums Villa Stuck in der Goethestraße 54)
Postings der Teilnehmenden: 17. Juli – 9. August auf den Instagram-Kanälen der GLAM-Häuser

Teilnehmende GLAM-Institutionen:

Einladung an alle!

Alle Interessierten können auf Instagram dabei sein, ihre Fragen stellen, die Vielfalt der GLAM-Institutionen erkunden und sich mit ihnen vernetzen – wir freuen uns auf euch!


 >>>AKTUELL – Beiträge zum #GLAMInstaWalk<<<

Die Postings der beteiligten Häuser des dritten #GLAMInstaWalk|s halten wir in der Wakelet Collection #WasBisherGeschah fest. Blogposts oder weitere Formate im Digitalen werden hier ergänzt:


*Begriff und Entwicklung des GLAMInstaWalks

GLAM steht für Galleries, Libraries, Archives and Museums. Der #GLAMInstaWalk ist eine gemeinsame Initiative der Münchner Kulturhäuser und Gedenkstätten: Aktuelle Ausstellungen und Projekte werden gemeinsam vor Ort erkundet und zeitgleich auf den Instagram-Kanälen dem eigenen Publikum präsentiert. Entdeckt die Vielfalt der Erinnerungskultur und eure Gemeinsamkeiten!

Folgende #GLAMInstaWalk|s fanden bereits statt:

Auch Kulturhäuser, die aus der Ferne teilnehmen möchten, können sich unter dem Hashtag #GLAMInstaWalk beteiligen und sich darüber untereinander vernetzen. Die Aktion ist ein neues Vermittlungsformat, um gemeinsam hinter die Kulissen der Erinnerungskultur zu blicken.

Eure Fragen beantwortet euch Tanja Praske von der Monacensia: tanja.praske@muenchen.de.


Monacensia im Hildebrandhaus
Maria-Theresia-Str. 23
81675 München

Öffnungszeiten: Mo – Mi, Fr 9.30 – 17.30, Do 12.00 – 22.00 | Ausstellungen auch Sa, So 11.00 – 18.00 | Eintritt frei

Besucht auch gerne die Cafébar Mona.

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