Gaming-Tipps von gamenden Bibliotheksmitarbeiter*innen. Wir stellen euch regelmässig ein Spiel vor, das uns nachhaltig beeindruckt hat. Spielspaß garantiert! Dieses Mal empfiehlt Barbara das Spiel „Sekiro: Shwados die twice“
Sekiro: Shadows die twice (USK 18) – FromSoftware – 2019 – Konsole und PC
Im Jahr 2019 für Konsole und PC erschienen, ist Sekiro der neueste Titel aus dem Hause FromSoftware, welches u.a. durch Dark Souls und Bloodborne bekannt wurde. Wie bei diesen, handelt es sich auch bei Sekiro grundsätzlich um ein Actionspiel mit einem relativ simplen und dennoch sehr herausfordernden Kampfsystem, bei welchem jede Mechanik elementar ist – doch zunächst ein grober Umriss der Handlung:
Japan um etwa 1500, während der Sengoku-Zeit: Die Region Ashina erkämpft sich unter der Führung von Isshin Ashina blutig die Unabhängigkeit vom damaligen Kaiserreich. Rund zwanzig Jahre später ist die Situation jedoch angespannt, denn Isshins Gesundheitszustand ist aufgrund seines hohen Alters besorgniserregend. Sein Ziehsohn Genichiro versucht das unter Bedrängnis stehende Ashina zu retten – und entführt den Jungen Kuro, dessen Drachenblut eine Möglichkeit zur Unsterblichkeit eröffnen soll.
Wir selbst spielen den einstigen Waisenjungen und nunmehrigen Shinobi Sekiro, der zu Beginn des Spiels verlassen und gescheitert in einer steinernen Ausbuchtung sitzt. Eigentlich hatte sein Ziehvater ihn mit der Aufgabe betraut, Kuro zu beschützen, doch nicht nur misslingt der erneute Versuch, er verliert zudem seinen Arm. Am Leben ist er nur noch, weil der Bildhauer ihn rettet und ihn mit einer Prothese ausstattet,welche sich im weiteren Verlauf der Handlung als sehr nützlich erweist. Aber nicht nur das: Anscheinend ist ein Teil der Kraft von Kuros Drachenblut auf ihn übergegangen und so steht er selbst nach dem tödlichsten Hieb wieder auf – nur zu welchem Preis?
Ob Sekiro Kuro retten kann und ob es für Ashina einen Ausweg gibt, das soll hier natürlich noch nicht verraten werden.
Wie aufgrund der früheren Titel des Entwicklers zu erwarten war, ist auch Sekiro ein sehr herausforderndes Spiel – ich empfand es teilweise zunächst als unmöglich. Aber genau hierin lag für mich auch der Spaß: Immer besser zu werden und über sich selbst hinauszuwachsen. Mit dem Gegner zu tanzen – denn so fühlt es sich an – und jede Bewegung zu analysieren.
Als Sekiro habe ich die Möglichkeit mich mit einem Seil an die Gegner heranzuziehen (beispielsweise an einen Hengst, der auf mich zustürmt), durch die Lüfte zu schwingen und auch den mächtigsten Hieb mit perfektem Timing zu parieren. Vor allem dieses Parieren ist wichtig, denn es stellt die Basis des ganzen Systems dar. Mit der perfekten Abwehr kann ich meinem Gegner schaden, bis ich die Möglichkeit habe, ihn endgültig zu besiegen. Bei manchen Gegnern benötigt man mehrere Anläufe, bis man sie wirklich besiegt hat. Genauso wichtig sind jedoch auch das Blocken, das Umkreisen, der Angriff aus dem Schatten und das Ablenken.
Ob Mensch, Tier oder Dämon – jeder Gegnertyp hat seine individuellen Eigenheiten und Verhaltensmuster. Alles will gelernt sein… und die Ausdauer lohnt sich. Die Welt ist wunderschön, das Sound Design strotzt vor Genugtuung und Action, das Spiel läuft flüssig und stabil – kurz gesagt, es macht einfach Spaß. Selbst wenn es phasenweise (fast) unmöglich scheint. „Sekiro“ setzt den Spieler vor einen dämonischen, zehn Meter großen Affen und sagt »Mach mal«. Und man »macht« es.
„Sekiro“ ist meines Erachtens die naheliegende Weiterentwicklung des (mittlerweile) typischen Actionsystems. Für mich ist es aber vor allem eines meiner Lieblinge… und definitiv einen Blick wert. von Barbara (Stadtbibliothek Westend)