#faq, Folge 25

Was heißt eigentlich „In Bearbeitung“?

verfügbar1Die Verfügbarkeitsanzeige in der Trefferliste des Onlinekatalogs zeigt auf den ersten Blick, ob der gesuchte Titel sofort verfügbar ist (grün) oder gerade nirgendwo in der Münchner Stadtbibliothek im Regal steht (rot). Nähere Informationen erhält man, wenn man durch Klick auf den Titel in die Detailinformation verzweigt. Hier kann man die Verfügbarkeitsinformationen zu allen vorhandenen Exemplaren finden. Es taucht dann z.B. „ausgeliehen“ oder „für anderen Kunden bereitgestellt“ auf, was sich selbst erklärt. Aber was passiert mit einem Exemplar, wenn „in Bearbeitung“ erscheint? Wer bearbeitet hier was und warum?

Kurz gesagt werden die neu in den Bestand aufgenommenen Ausleihmedien (2015 waren dies fast 200.000 Bücher, Zeitschriften, CDs, DVDs, Spiele und bis hin zu Medienpaketen) fit für die Ausleihe gemacht.

Los geht es damit, dass wir einen Titel in der gewünschten Stückzahl (hier sprechen die Verantwortlichen in unseren Zweigstellen auch ein Wörtchen mit) bei einem Lieferanten zentral ordern. Im Katalog wird der Titel jetzt bereits angezeigt („beim Lieferanten bestellt“), um zu signalisieren, dass eine Anschaffung angestoßen ist und ab diesem Zeitpunkt könnt ihr ihn auch schon vormerken.

Ist der Titel erschienen, wird er vom Händler umgehend in die Bibliothekszentrale geliefert. Verzögert sich ein Erscheinungstermin wider Erwarten, kann „beim Lieferanten bestellt“ schon mal länger stehen bleiben. Der Lieferant kann in der Regel nichts dafür, oft verschätzen sich Autor oder Verlag hinsichtlich der Fertigstellung eines Titels.

Sobald die Medienlieferungen geprüft sind (Wurde das Richtige geliefert? Stimmen Stückzahl und Preis?), werden die Rechnungsdaten in die Bibliotheks-EDV eingegeben und die Exemplare inventarisiert. Das kann man im Katalog mitverfolgen, denn jetzt steht beim Exemplar „in Bearbeitung“. Dann geht es zügig weiter, um die gefragten neuen Titel möglichst innerhalb weniger Tage ins Bibliotheksregal zu bringen.verfügbar2

Die Bearbeitung in der Abteilung „Zentrale Dienste“ geht dann Hand in Hand. Wenn nicht bereits vor der Bestellung möglich, werden die Titel jetzt von Fachkräften katalogisiert und inhaltlich mit der Bibliothekssystematik (die erscheint später auf dem Rückenschild oder dem Themenaufkleber) – meist auch zusätzlich über Schlagworte erschlossen, um sie im Katalog gut und sinnvoll auffindbar zu machen.

Dann wird gedruckt und geklebt: Barcode-Etikett, Besitzaufkleber der Zweigstelle, RFID-Etikett für die Selbstverbuchung, Teileaufkleber, Signaturschild, Themenaufkleber und alles, was sonst noch notwendig ist, um ein Medium eindeutig einem Standort in der Bibliothek zuzuweisen und kompatibel mit Selbstverbuchung und Sortieranlage zu machen. Alle Bücher und teilweise auch andere Medienarten werden nebenbei auch noch mit umweltfreundlicher Folie versehen, um sie länger haltbar zu machen und sie der Hygiene halber auch mal abwischen zu können. Oft sind auch Taschen für Beilagen einzukleben, bei AV-Medien ist nicht selten die unpraktische Originalverpackung durch eine bibliotheksgeeignete zu ersetzen oder es werden mehrere Titel (z.B. bei Sprachkursen) zu einem Paket zusammengeführt und in eine Box gepackt.

Auf diese Art werden in den „Zentralen Diensten“ pro Tag im Schnitt etwa 750 Exemplare bearbeitet, bis sie per täglicher Auslieferung auf die einzelnen Zweigstellen oder die Stadtbibliothek Am Gasteig verteilt werden (jetzt erkennbar an „in Bearbeitung/Transport“). Am Bestimmungsort wird dann das Exemplar nur noch für die Ausleihe freigebucht und ist nun endlich:

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Ernst Zimmermann, Cheflektor Zentrale Dienste

 

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