Eugen Roth: Ein Mensch

Von Christine Hannig / Monacensia im Hildebrandhaus

Eugen Roth ist am 24. Januar 1895 in München geboren. Er schreibt schon seit seiner Schulzeit und veröffentlicht 1915 zum ersten Mal ein Gedicht in der Münchner Zeitschrift „Jugend“. Seinen ersten großen Erfolg hat er 1935 mit dem Gedichtband „Ein Mensch“.

Kaum zu glauben, dass diese kunstvollen Verse, die den Menschen und seine Schwächen unter die Lupe nehmen, zunächst bei zehn Verlagen erfolglos vorgelegt wurden, bevor sie in Weimar beim Duncker Verlag erscheinen. Während des Zweiten Weltkrieges wird der handliche Band hunderttausendfach von Familienangehörigen zu Soldaten an die Front geschickt; dadurch gelangt Eugen Roth zu deutschlandweiter Berühmtheit.

Von 1927 bis zu seiner fristlosen Entlassung durch die Nationalsozialisten im April 1933 ist er Lokalredakteur der „Münchner Neuesten Nachrichten“. Die Lesergemeinde seiner ironisch-heiteren Versbücher wächst danach stetig an. 1952 wird Eugen Roth mit dem Kunstpreis für Literatur der Stadt München ausgezeichnet, 1960 erhält er den Bayerischen Verdienstorden und 1965 das Große Bundesverdienstkreuz. Am 28. April 1976 stirbt Eugen Roth in seiner Geburtsstadt München und wird auf dem Nymphenburger Friedhof beigesetzt.

Teile seines Nachlasses sind im Literaturarchiv der Monacensia vorhanden. Ein umfangreicher Bestand an Werken von und über Eugen Roth befindet sich in der Monacensia-Bibliothek.

Aber man braucht ja nicht zu beweisen, dass sich die deutschen Leser mit Eugen Roth identifizieren. Auflagenzahlen gehören zu den wenigen Eindeutigkeiten, die es im Bereich des geistigen Lebens gibt.

Joachim Kaiser, 1965 anlässlich des 70. Geburtstags des Dichters in der Wochenzeitung Die Zeit

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