Etwas ist anders geworden …

Gute Bilderbücher im März

Gute Kinderbücher gibt es viele und jeden Monat kommen neue dazu. Die richtig guten und lesenswerten und am besten auch noch pädagogisch wertvollen Bücher sind in dieser Fülle oft schwer auszumachen. Wenn ihr in der Bibliothek seid, helfen euch die Beschriftungen der Regale mit Themen wie „Gefühle“ oder „Familie“ bei der Auswahl. Vor allem aber könnt ihr immer uns Bibliothekar*innen nach Tipps fragen.

Von Diana, Stadtbibliothek Bogenhausen

Als Kinder- und Jugendbibliothekarin der Stadtbibliothek Bogenhausen liebe ich diesen Teil meines Berufs sehr: die Auswahl und Sichtung neuer Bilderbücher für unsere Bibliothek. Dabei fallen mir immer wieder kreative, fantasievolle und einfach tolle Bücher auf und diese Empfehlungen möchte ich gerne an Euch weiter geben.

Jeden Monat gibt es fünf Buchtipps von mir – dieses Mal sind zwei Bilderbücher dabei, die das Thema „Corona-Lockdown“ aufgreifen.

aus dem Amerikanischen von Inge Wehrmann, Thienemann Verlag, 48 Seiten

LeUyen Pham: Drinnen – Draußen

Von außen betrachtet sind wir alle anders. Aber drinnen sind wir alle gleich.

Plötzlich müssen die Menschen alles von draußen nach drinnen verlagern. Draußen passiert nicht mehr viel, die Straßen bleiben still. Auch drinnen zu sein hat sich verändert…
Ein Jahr mit Corona liegt hinter uns. Ein Jahr, in dem sich viel verändert hat und wir uns alle auf eine komplett neue Situation umstellen mussten. LeUyen Phams Bilderbuch schildert diese Zeit aus Kindersicht, mit wenigen Worten und mit großflächigen, eindrucksvollen und sehr realistischen Bildern. Die Illustrationen sind passend zur Stimmung mal farbenfroh, mal in eher gedeckten Farben gehalten. Doch am Ende steht die Hoffnung: Es wird wieder Frühling, und das sowohl drinnen als auch draußen! Ein tolles Buch, das viele Gesprächsanlässe schafft und für ein gemeinsames Anschauen und Vorlesen mit Kindern ab 4 Jahren wunderbar geeignet ist.


Goldblatt Verlag, 32 Seiten

Kitty O’Meara: Und die Menschen blieben zu Hause

Plötzlich müssen die Menschen daheim bleiben. Dort lesen sie, üben ein neues Hobby aus, hören einander zu und spielen mit der Familie. Als die Gefahr vorüber ist, haben die Menschen gelernt, dass sie mehr auf ihre Umgebung und die Natur achten sollten. Denn die Natur hat sich während der Zeit auch verändert und konnte aufatmen…
Die Amerikanerin Kitty O‘Meara veröffentlichte im März 2020 ein Gedicht in den sozialen Medien. Dieser Text verbreitete sich sehr schnell und weltweit. Es ging darum, dass trotz dieser schrecklichen Situation, in der wir uns befinden, auch etwas Gutes entstehen kann und sich uns neue Chancen eröffnen. Die beiden Illustratoren Stefano Di Cristofaro und Paul Pereda haben die sprachgewaltigen Worte von Kitty O‘Meara genommen und mit großformatigen szenenartigen und farbenfrohen Bildern umgesetzt. Ein hoffnungsvolles Buch für Kinder ab 4 Jahren und deren Familien.


Thienemann Verlag, 32 Seiten

Sabine Bohlmann, Kerstin Schoene: Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der dem Mond Gute Nacht sagen wollte

Der kleine Siebenschläfer möchte beim Zubettgehen nicht nur seiner Mama und seinem Papa Gute Nacht sagen – nein, auch dem Mond möchte er eine Gute Nacht wünschen. Doch der ist so weit weg, dass er ihn gar nicht hören kann. Also versucht der Siebenschläfer, irgendwie näher ran zu kommen und erhält dabei Unterstützung von seinen Freunden.
Der kleine Siebenschläfer ist einfach niedlich und so lieb. Mehrere Bücher über ihn sind bereits erschienen (u.a. auch Pappbilderbücher für die Kleinsten) und begeistern mich jedes Mal wieder. In dieser Geschichte fühlt man mit dem kleinen Siebenschläfer mit und ist gespannt, ob er es zusammen mit seinen Freunden schaffen wird, sein Ziel zu erreichen. Die Illustrationen von Kerstin Schoene sind erneut bunt und liebevoll passend zur Geschichte. Die kindlichen Figuren werden Kinder ab 4 Jahren ansprechen und man erlebt mit dem kleinen Siebenschläfer verschiedene Abenteuer, die auch unsere Kleinen beschäftigen.
Weitere Bücher mit dem kleinen Siebenschläfer habe ich bereits im Juni 2020 und im Juni 2018 empfohlen.


HABA Verlag, 28 Seiten

Kerstin Brichzin: Ob Mama und Papa ohne mich schlafen können?

Paul bekommt endlich sein eigenes Kinderzimmer und hat nun mehr Platz zum Spielen und ein Bett für sich allein. Doch am Abend kann er nicht einschlafen und macht sich Sorgen, dass Mama und Papa ohne ihn bestimmt auch nicht schlafen können…
Das erste eigene Kinderzimmer und das Schlafen im eigenen Bett ist nicht nur für die Kinder ein großer Schritt. Und dabei ebenfalls nicht nur für das Kind etwas beängstigend. Mit viel Humor wird dies aus Sicht des kleinen Paul erzählt. Die fröhlichen, bunten und realistischen Illustrationen von Anne-Kathrin Behl nehmen uns mit in Pauls Geschichte. Eine Empfehlung für Familien mit Kindern ab 3 Jahren, die diesen großen Schritt mit einem passenden Buch begleiten möchten.


Ravensburger Verlag, 32 Seiten

Andreas König: Hase Hibiskus und der große Streit

Als Tom Bär seine besten Freunde Hase Hibiskus und Maxi Maus besuchen kommt, platzt er mitten in einen großen Streit zwischen den beiden. Sie fetzen sich lautstark und keiner will nachgeben. Tom Bär will schlichten und schlägt vor, dass sie zusammen einen Kuchen backen könnten. Doch ob beim Einkauf der Zutaten oder beim Backen, die beiden Streithähne kriegen sich immer wieder in die Wolle…
Freunde streiten auch mal, das kann aus unterschiedlichsten Gründen passieren. Dann ist es oft gut, wenn ein Dritter vermitteln kann – aber natürlich nur, wenn das die zwei Streitenden auch zulassen… Die Geschichte kennen viele von ihren Kindern oder sich selbst. Prima also, dass Andreas König das Thema kindgerecht und nicht zu sehr mit dem erhobenen Zeigefinger aufgegriffen hat. Die bunten und ausdrucksstarken Illustrationen von Günther Jakobs passen prima zum Erzählten. Man sieht den Figuren ihren Ärger richtig an. Ein tolles Buch zum Thema Streit für Kinder ab 4 Jahren.


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