In Krisenzeiten helfen alle, die für die Landeshauptstadt München arbeiten, zusammen. Einige unserer Kolleginnen unterstützen zum Beispiel gerade die Berufsfeuerwehr bei ihrer Arbeit. Wie das geht? Das erzählen sie euch hier.
„Guten Tag, hier spricht die Berufsfeuerwehr München…“
Vermutlich hat keine von uns gedacht, dass wir uns einmal so am Telefon melden würden. Zumindest nicht so schnell.
Wir, das sind Lisa-Marie, Cornelia und Barbara. Wir kannten uns vor unserer Einberufung nicht und arbeiten unterschiedlich lange in unterschiedlichen Bibliotheken (Neuperlach, Laim und Westend). Dennoch hatten wir direkt eines gemeinsam: Wir freuten uns über den Anruf. Jede von uns dreien wollte gerade in dieser schwierigen Zeit etwas Wichtiges tun und, vor allem, etwas an die vielen Münchner*innen zurückgeben.
Software über Nacht
Anfang April betraten wir so die Theresienwiese, auf der innerhalb kürzester Zeit ein Backoffice-Bereich für das Testzentrum aus dem Boden gestampft worden war. Rechner, Zugänge, Telefone, Organisatorisches und viel mehr wurde von einen Tag auf den anderen beschafft – die Berufsfeuerwehr setzte die Software hinter unserer künftigen Arbeit sogar über Nacht auf. Es war beeindruckend, wie schnell und gut diese referatsübergreifende Organisation funktionierte. Aber nicht nur letztere.
Mit uns einberufen wurden nämlich noch weitere Kolleg*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen, die gemeinsam mit uns in diesen spontanen Team-Topf geworfen wurden. Niemand von uns kannte sich, vielleicht hatte man hier und dort höchstens einmal den Namen gehört. Gepaart mit der Tatsache, dass die Umstände für uns alle – auch für die Feuerwehr – neu waren, hätte man erwarten können, dass der Start mehr als nur holprig laufen würde. Aber so war es nicht; eher im Gegenteil.
Von Anfang an herrschte bei uns die Gewissheit und die Einstellung, dass wir alle an einem Strang ziehen. Wer hat seine Stärken wo? Wer würde lieber telefonisch Testtermine vereinbaren, anstatt die Personendaten in die Software einzugeben? Wer wollte lieber als Detektiv auf die Spur eines unleserlichen, ärztlichen Überweisungsscheins gehen? Vieles musste abgesprochen werden, doch es herrscht nach wie vor eine Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens und Wertschätzens.
Langweilig wird’s nie
Das Miteinander wurde und wird geprägt durch nette Gespräche über freie Tage oder eigene Corona-Tagesstrukturen; über das ein oder andere Buch, das man schreiben möchte; oder über eine neue Küche, die bald geliefert wird oder werden sollte. Kurzum: Es wird niemals langweilig.
Besonders erwähnen möchten wir allerdings noch die Kolleg*innen der Berufsfeuerwehr: Diese unterstützen uns nämlich bei allen Fragen, Sorgen und Problemen. Sie kümmern sich, obgleich auch alles für sie komplett neu ist, herzlich um uns (die Mahlzeiten werden wirklich sehr geschätzt ;)).
Natürlich vermissen wir alle unsere Kolleg*innen und Nutzer*innen in der Bibliothek, aber wir sind wirklich gut aufgehoben. Dafür, dass es also so gut läuft und wir die Zeit mit den neuen Kollegen genießen können, sagen wir Danke!
P.S.: Und wer sich noch einen netten Eindruck vom diesem „Verein“ verschaffen möchte, kann ja mal in dieses Video reinschauen: