Zum letzten Mal: Nathan Drake

Uncharted 4 für PlayStation 4

Die Entwickler von Naughty Dog haben den passionierten Abenteurer und Schatzsucher Nathan Drake in den Ruhestand geschickt. Ruhestand?! Na gut, wir wissen es alle seit langem: Ein wahrer Actionheld geht nicht in der Ruhestand – selbst wenn er zwischendurch mal als Gouverneur tätig war.

Mich verbindet eine gewisse Art Hassliebe mit der Reihe. Seit dem ersten Teil „Drakes Schicksal“ bin ich dabei und habe alle Teile mehrfach durchgespielt. Aber so sehr ich das gute Storytelling und die Actioninszenierung von Naughty Dog immer wieder schätze, so wenig kann ich mich mit dem Gameplay des ewigen Hüpfen, Klettern, Hüpfen, Klettern richtig anfreunden. Bereits 2007 beim ersten Teil war das Konzept aus meiner Sicht schon etwas durch, das vielleicht beim ersten Teil von „Tomb Raider“ 1996 noch überraschen und begeistern konnte.

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(c) Naughty Dog

Nathan Drake hat sich also scheinbar zur Ruhe gesetzt. Abends wird auf dem Sofa mit der Freundin gekuschelt und „Crash Bandicoot“ gezockt … – … wie bitte? Ja, ihr könnt tatsächlich zu Beginn und Ende ein Level des ersten Teils auf der PS1 zocken. Hat jemand eigentlich den Highscore geschafft? Nun gut, dass Nathan Drake das nicht lange durchhält war klar. Als sein verschollener Bruder auftaucht und ihn um Hilfe bei der Suche nach einem Piratenschatz bittet, stiehlt er sich zusammen mit ihm davon. Seine Freundin ist freilich wenig erfreut, als sie es heraus findet.

Die Story liefert, abgesehen von diesem kleinen Twist, nicht viel Neues. Auf der Suche nach einem sagenumwobenem Schatz reist ihr von einem Hinweis zum Nächsten um die halbe Welt. Dabei legt ihr euch nebenbei mit einer riesigen Söldnerarmee an, die gerade zufällig auf der Suche nach genau dem selben Schatz ist. Dass die Kosten für die Größe und Ausrüstung dieser Armee den Wert des Schatzes wohl locker übersteigen, ist zwar nicht besonders logisch, bietet dafür aber ein richtig spaßiges Actionspektakel.

Auch das Gameplay setzt auf Altbewährtes. Hüpfen, Klettern, Ballern und zwischendurch mal ein kleines Rätsel. Das einzig Neue ist, dass ihr jetzt auch im Stealth-Modus spielen könnt und je nach Schwierigkeitsgrad auch teilweise müsst, denn einfach mit gezogener Waffe direkt in eure Gegner rein zu laufen ist von wenig Erfolg gekrönt. So schleicht ihr euch erst einmal an günstige Positionen um eure Gegner herum und schaltet dabei schon mal ein paar unbemerkt aus, bevor ihr das Feuergefecht startet.

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(c) Naughty Dog

Aber was Naughty Dog hier in grafischer Hinsicht aus der PS4 heraus gekitzelt hat, ist wirklich unglaublich beeindruckend. Es scheint kaum Zwischensequenzen zu geben, einfach weil die Übergänge zum Gameplay so extrem fließend und unbemerkt vonstatten gehen. Und bei der grafischen Gestaltung der Levels und Charaktere wurde soviel Liebe ins Detail gesteckt, dass man aus dem Staunen teilweise nicht herauskommt. Spätestens auf den Tropeninseln bleibt einem schon mal der Mund vor Staunen offen stehen, wenn die Kamera mitten im Geschehen über unglaublich detailreiche Landschaften schwenkt, die bis zum Horizont fotorealistisch ausgearbeitet wurden. Auch die gesamte Flora und Fauna bewegt sich – bis ins kleinste Detail ganz den Wetterbedingungen angepasst – extrem realistisch. Jetzt weiß man auch, warum man über drei Jahre warten musste.

Grafisch wird hier der Uncharted-Reihe nochmal ein Denkmal gesetzt, und allein dafür lohnt sich zumindest ein Anspielen, auch für Nicht-Fans dieser Art von Third-Person-Jump’n’Run-Shootern. Allerdings hoffe ich jetzt, dass Naughty Dog Nathan Drake wirklich in den Ruhestand schickt und sich dann endlich ganz dem zweiten Teil von „The Last of Us“ oder etwas ganz Neuem widmet.

Hier könnt ihr Uncharted 4 bestellen.

Ihr kennt Uncharted noch gar nicht? Uncharted Teil 1-3 gibt es als Remastered-Version auch für die PS4: The Nathan Drake Collection hier bestellen.

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