Sommer? Lesen? Bingo!

Sommerferien-Leseclub und Bücher-Bingo in der Münchner Stadtbibliothek

„Wer noch liest, rebelliert“, hieß es in der Süddeutschen Zeitung am Donnerstag. Der Autor beklagte ausdrücklich nicht den Tod des Romans, sondern das Ende des Smalltalks darüber: „Zu viele unterschiedliche Romane für zu wenige Leser“, so sein Urteil, weshalb der Austausch über Leseerfahrungen leider kaum mehr möglich sei.

Was bleibt dem Romaneleser also? Bücher verschenken in der Hoffnung auf Komplizenschaft. Leseclubs beitreten. Amazon-Rezensionen studieren, Kritiken auf Perlentaucher.de.

Ich würde ja sagen: die Bibliothek seines Vertrauens besuchen. Diese Option schien der Autor des SZ-Artikels nicht auf dem Schirm zu haben – what a pity! –, weshalb seine These, „dass ausgerechnet das Internet wieder mal die größte der kleinen Hoffnungen ist“, auch nicht so ganz stimmt. In öffentlichen Bibliotheken findet nämlich just dieser Austausch statt, an dem es angeblich mangelt, und zwar auf vielfältige Weise: in Lesekreisen, an Buchtipp-Abenden und bei Literaturveranstaltungen aller Art. Ein großer Bedarf nach Lektüre und das Reden darüber ist zweifellos vorhanden, und den befriedigen wir nur zu gern.

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Clubausweis des Sommerferien-Leseclubs der Münchner Stadtbibliothek

Zum Beispiel mit dem Sommerferien-Leseclub, der sich seit fast zehn Jahren stetig wachsender Beliebtheit erfreut. Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 15 Jahren erhalten von den verschiedenen Stadtteilbibliotheken Buchtipps, lesen sich während der Ferien quer durch dieses Programm und bewerten die Bücher und Hörbücher auf eigenen Bewertungsbögen, die wir in einer fünfstelligen Auflage nicht nur drucken lassen, sondern auch ausgefüllt zurückbekommen. Es gibt einen Clubausweis und am Ende eine Urkunde. Gerahmt werden die Lesewochen von Veranstaltungen: In diesem Jahr macht Margit Auer mit einer Lesung aus ihrer „Schule der magischen Tiere“ den Auftakt, und zum großen Abschlussfest mit Button-Maschine, Joust, Bookcover-You und anderen Games gibt sich Stephan Knösel die Ehre; hinzukommen im Teens-Programm diverse Do-It-Yourself-Workshops.

Und weil nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene sich immer über ein bisschen Spiel und Spaß beim Zusammenstellen der Sommerbücher freuen, gibt es seit diesem Jahr etwas Neues. Tataaa, wir präsentieren: das Bücher-Bingo der Münchner Stadtbibliothek! Das Bingo-Spiel kommt aus den USA, dort wird es vorwiegend als Lotterie gespielt. In den einzelnen Kästchen stehen Zahlen; ein Conferencier zieht Lose aus einer Trommel. Wer die Zahl auf seinem Zettel findet, kreuzt sie durch. Wer zuerst eine senkrechte, waagrechte oder diagonale Reihe Kreuzchen auf seinem Zettel hat, ruft laut „Bingo!“ und gewinnt einen Preis.

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Spielfeld des Bücher-Bingos der Münchner Stadtbibliothek

Beim Bücher-Bingo der Münchner Stadtbibliothek gibt es kein Geld und keinen Kühlschrank, sondern einen (ent-)spannenden Lesesommer zu gewinnen. In unserem Bingo-Spielfeld stehen auch keine Zahlen, sondern Dinge wie „Ein Autor mit einem Y im Namen“, „Blaues Cover“, „Ein Buch mit über 600 Seiten“ oder „Eine starke Frau – oder auch zwei“. Das Bücher-Bingo der Münchner Stadtbibliothek bietet also Stoff für alle Leselagen. Die Bingo-Büchertische in den Stadtteilbibliotheken präsentieren in diesem Sommer eine vielfältige Auswahl zu den Themen und Motiven des Bücher-Bingos; die Flyer mit dem Spielfeld gibt es dort ebenfalls. Greift zu, lest, findet heraus, zu welchem Bingofeld euer Buch passt, und macht dort euer Kreuzchen. Lest einen Sommer lang unsere Bücher, eure Bücher, andere Bücher und … bingo!

Download Bücher-Bingo-Flyer (pdf)

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