Macht es wie die Franzosen!

Frankreich ist dieses Jahr Gastland der Frankfurter Buchmesse. Im Pressedossier „Francfort en francais“ (PDF) kann man schon jetzt lesen, was alles geplant ist. Unzählige Lesungen und andere Veranstaltungsformate werden stattfinden, und die Liste der Schriftsteller_innen, die nach Frankfurt kommen werden, ist lang: Djian, Khadra, Clézio, Houllebecq, Despentes, Nothomb, Vigan, Reza, Blondel – um nur einige zu nennen, die ich kenne.

Es gibt eine riesige Ausstellung von Bandes dessinées, denn Comics spielen in der französischen Kultur eine andere Rolle als bei uns. Die Graphic Novels für Erwachsene sind nicht nur hochkünstlerisch gestaltet, sondern haben auch Kultstatus. Es wird das Festival einer Kulturnation, in der die Schriftsteller_innen weit besser in der Gesellschaft verankert sind, als in Deutschland.

Meine Kollegin fragte mich, was sie lesen soll. Welche französischen Bücher sind denn nun wichtig?

Tja… gerade bei Frankreich ist das schwierig. Ich traue mich wirklich nicht, hier acht oder zehn Titel in gut konsumierbaren Häppchen als die wichtigsten vorzustellen. Nein, dazu habe ich viel zu viel Respekt.

Natürlich wird es während der Buchmesse wieder Zeitungsbeilagen und Fernsehsendungen mit Empfehlungen der Neuerscheinungen geben. Anna Gavalda hat etwas Neues herausgebracht, und Fred Vargas steht seit Wochen mit ihrem neuen Krimi auf Platz 1 der Bestsellerlisten in Frankreich. Und von Virginie Despentes haben wir vor kurzem die deutsche Übersetzung von „Vernon Subutex“ in die Bibliothek bekommen, und „Dann schlaf auch du“ von Leila Slimani ist ebenfalls schon im Bestand.

Meine Lieblingsbuchhandlungen Le Bleuet in Banon und Mollat in Bordeaux haben interessante Internetauftritte mit Buchempfehlungen. Daran könnte man sich orientieren, allerdings sind nicht alle Titel schon ins Deutsche übersetzt.

Und wer sich klassische Bildung aneignen will, der kann in die Bände der Bibliothèque de la Pléiade, die bei Gallimard erscheinen, schauen. Das ist ein Lesekanon, erscheint mir aber zu umfangreich.

Mein Rat ist deshalb: Macht es wie die Franzosen! Lest einfach, was euch gerade unterkommt, was ihr in der Zeitung entdeckt oder bei uns im Bücherregal, was euch Freunde empfehlen oder eure Bibliothekarin. Durcheinander oder nacheinander. Einfach anfangen, das eine ergibt das andere – und wir kommen ins Gespräch.

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