#faq, Folge 31

Was heißt eigentlich „Monacensia“?

Monacensia – was bedeutet das überhaupt?, fragen sich viele, wenn ihnen der Name unserer Einrichtung begegnet.

Monacensia (neutrum, Plural) ist Latein und bedeutet „Münchnerisches“. Und Münchnerisches ist es auch, was sich unter dem Dach der Monacensia im Hildebrandhaus befindet. Als vor beinahe 100 Jahren gegründetes Institut der Münchner Stadtbibliothek fungiert die Monacensia als literarisches Gedächtnis der Stadt München. Das bedeutet: Sie sammelt, erschließt, bewahrt und vermittelt all das, was mit Literatur aus und über München zu tun hat.

Da ist zum einen die Monacensia-Bibliothek, in der man von alten Münchner Drucken des 16. Jahrhunderts bis zu aktuellen Neuerscheinungen alles über die Geschichte und das kulturelle Leben der Stadt München findet. Mit rund 150.000 Medien gehört dieser Wissensspeicher zu einer der wichtigsten Forschungsbibliotheken zum Thema München.

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Foto: Eva Jünger/Münchner Stadtbibliothek

All den Schriftsteller_innen, die in enger Verbindung zu München stehen, widmet sich das Literaturarchiv der Stadt München, das ebenfalls in der Monacensia im Hildebrandhaus beheimatet ist. Es umfasst rund 300 literarische Nachlässe und 480.000 Autographen, zum Beispiel von Oskar Maria Graf, Frank Wedekind, Annette Kolb, Ludwig Thoma, Klaus und Erika Mann und vielen, vielen mehr. Neben seiner Funktion als Literaturarchiv dient es als als Forschungsstätte für wissenschaftliches Arbeiten und Publikationen.

Präsentiert und vermittelt werden die verschiedenen Inhalte und Forschungsergebnisse in einem vielseitigen Angebot aus Ausstellungen, Führungen und Veranstaltungen wie Lesungen, Vorträgen und Seminaren. Das Themenspektrum im Programm reicht von der Schwabinger Bohème, über Exilliteratur bis hin zu Volkskünstler_innen und Gegenwartsliteratur und richtet sich nicht nur an ein literarisch interessiertes Publikum, sondern an alle Münchner Bürgerinnen und Bürger.

Und wo ist die Monacensia? Seit 1977 befindet sich die Monacensia im Münchner Stadtteil Bogenhausen, in der ehemaligen Künstlervilla des Bildhauers Adolf von Hildebrand (1847-1921), der diese selbst als repräsentatives Wohn- und Atelierhaus konzipiert hat. Schon zu Hildebrands Lebzeiten fungierte das Künstlerhaus als weltoffener Salon für Münchner Persönlichkeiten – und diese Tradition eines offenen Hauses steht auch heute noch im Zentrum des Wirkens der Monacensia im Hildebrandhaus: 2011 fasste der Stadtrat den Entschluss zur Generalsanierung und Erweiterung des Hildebrandhauses. Offener sollte es werden, der historische Urzustand des Hauses für die Besucherinnen und Besucher wieder spürbarer und zeitgleich modernsten Standards angepasst werden.

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Foto: Eva Jünger/Münchner Stadtbibliothek

Von dem Ergebnis der umfassenden räumlichen und inhaltlichen Neukonzeption können sich alle Interessierten nun selbst überzeugen. Ab Freitag, dem 9. Dezember 2016 öffnet die Monacensia im Hildebrandhaus erstmals wieder ihre Tore für die Öffentlichkeit und lädt ein, bei einem Rundgang das moderne literarische München im Einklang mit seiner bedeutungsvollen Geschichte zu erleben: Die öffentlich nutzbaren Flächen haben sich deutlich erweitert, ein neu geschaffener Glasanbau bietet zusätzlichen Zugang zum Haus. Es gibt neue Bibliotheks- und Leseräume, eine Dauerausstellung zum „Literarischen München zur Zeit von Thomas Mann“, eine Präsentation zur Biografie der Künstlervilla und nicht zuletzt mit dem neu gestalteten Garten und dem Café MON ein angenehmes Ambiente für die entspannte Muße.

Die Monacensia im Hildebrandhaus: ein lebendiger Ort für das literarische München und seine Bürgerinnen und Bürger, das ist unser großer Wunsch für die Zukunft und dazu laden wir Sie ein – zum Verweilen, Lesen, Entdecken und zu guten Gesprächen.

Wir freuen uns, Sie während unserer Tage der offenen Tür von Freitag, den 9. bis Sonntag, den 11. Dezember 2016 bei uns im Haus begrüßen zu dürfen. Informationen zu unserem Eröffnungsprogramm mit Führungen und Veranstaltungen finden Sie hier.

Beantwortet von Lisa-Katharina Förster, Monacensia

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