#faq, Folge 22

Wie geht das mit der Selbstverbuchung?

MSB

Foto: Eva Jünger/Münchner Stadtbibliothek

Schon seit 2006 könnt ihr bei uns eure Medien selbst verbuchen und auch außerhalb der Öffnungszeiten wieder zurückbringen. Aber wie funktioniert das eigentlich? Die Technik, die dahinter steckt, heißt RFID (Radio Frequency Identification) und wird in anderen Bereichen schon lange eingesetzt wie z.B. bei Mautsystemen, Wegfahrsperren, Tierkennzeichnungen etc. Alle unsere Medien sind mit sogenannten Transpondern ausgestattet – einem kleinen Chip mit Antenne, die auf elektromagnetische Wellen reagieren und von entsprechend auf die Frequenz eingestellten Readern gelesen werden. Diese Reader sind bei uns an den Verbuchungsterminals und Rückgabeautomaten verbaut. Und damit können zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: die Medien können verbucht und auch gesichert werden. Zweiteres ist für uns wichtig, damit wir unsere Medien möglichst lange vielen zur Verfügung stellen können.

Das Tolle bei der Ausleihe ist, dass mehrere Titel gleichzeitig (bis zu einer Stapelhöhe von etwa 25 cm) erkannt werden, was den Ausleihvorgang sehr fix macht. Und beim Zurückgeben könnt ihr ein bisschen tricksen, wenn das Leihfristende ein Freitag ist – zumindest in den acht Stadtbibliotheken, die mit die Rückgabeautomaten ausgestattet sind, die auch außerhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung stehen: Hier werden bei einer Rückgabe am Wochenende noch keine Gebühren fällig!

Auf den Transpondern sind ausschließlich Daten gespeichert, die wir für die Ausleihverwaltung brauchen, also eine indivdiuelle Nummer für jedes einzelne Buch – quasi eine Medien-DNA, die Information über den Umgang der Einheit (z.B. bei mehrteiligen Sprachkursen), über den Status (ausgeliehen oder nicht) sowie einer Bibliothekskennung innerhalb Deutschlands. Daten über die Inhalte eines Buchs, einer CD, Zeitschrift … finden sich darauf nie und erst recht keine über unsere Kundinnen und Kunden.

Ab und zu werden wir gefragt, ob die Strahlen/Wellen nicht schädlich sind. Dazu können wir sagen, dass die Technik und ihre Geräte sehr strengen gesetzlichen Vorgaben unterliegen und entsprechend regelmäßig überprüft werden. Die verwendete Frequenz ist die, die auch bei Geldkarten oder z.B. am Skilift verwendet wird und damit weit unter der Leistung eines jeden Handys oder schnurlosen Telefons. Somit kann man auch Befürchtungen zerstreuen, dass Bibliotheksmedien ausgelesen oder geortet werden können. Das funktioniert aufgrund der sehr geringen Reichweite der verwendeten Frequenz von maximal 60 cm nicht wirklich.

Wenn ihr Medien zurückbringt, steht in allen größeren Bibliotheken eine Sortieranlage bereit, die die routinemäßige Rückordnungsarbeit übernimmt und sehr effizient ist. Die größte Anlage steht erwartungsgemäß in der Stadtbibliothek Am Gasteig – hier müssen die Medien wieder in 14 verschiedene Bereiche zurückgebracht werden und das in möglichst kurzer Zeit, denn oft wartet schon wieder jemand darauf. Das System der Sortieranlage ist das gleiche, das auch bei der Kofferausgabe an Flughäfen verwendet wird. Direkt im Eingangsbereich der Stadtbibliothek Am Gasteig sieht man desöfteren das ein oder andere Gesicht von klein bis ganz groß an den schmalen Scheiben kleben und das faszinierende Schauspiel beobachten…

Beantwortet von Marianne Pohl, Team eServices, zusammengefasst von Tanja Erdmenger

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